Startseite
Icon Pfeil nach unten
ZZ Fallback
Icon Pfeil nach unten

Aitrach investiert so viel wie schon lange nicht mehr

Aitrach

Aitrach investiert so viel wie schon lange nicht mehr

    • |
    • |

    „Volle Fahrt voraus!“: Unter diesen Titel hat Bürgermeister Thomas Kellenberger (CDU) in seiner Haushaltsrede den Etatplan der Gemeinde Aitrach für 2020 gestellt. Der Haushalt wurde einstimmig vom Gemeinderat genehmigt.

    Drei bis vier Mal so viel wie üblich werde die Gemeinde in diesem Jahr investieren, so der Bürgermeister. Geplant wird mit Projekten im Gesamtumfang von 4,246 Millionen Euro. Die größten Einzelposten sind der Bau des neuen Kindergartens St. Bernhard (1,3 Millionen Euro), der Um- und Neubau der Grundschule (700 000 Euro), die Abschlusszahlungen für die Bahnübergänge (fast 500 000 Euro), der Erwerb von Grundstücken (310 000 Euro), der Aufzug für die Barrierefreiheit des Rathauses (230 000 Euro) und die Sanierung der Brücke im Wappental (200 000 Euro).

    „Wir haben in den vergangenen Jahren Schulden abgebaut und sind dadurch fähig, solch einen großen Haushalt zu stemmen“, erklärte Kellenberger. Zur Finanzierung der anstehenden Aufgaben wird die Gemeinde freilich aber neue Schulden aufnehmen. Diese steigen dadurch von knapp 800000 Euro auf etwa 1,4 Millionen Euro. Zudem räumt Aitrach sein Sparkonto ziemlich ab. Von derzeit 2,3 Millionen Euro sind Ende dieses Jahres noch knapp 500 000 Euro übrig. Die Eigenmittel sinken in den Jahren bis 2023 weiter auf bis zu 350 000 Euro. Erst dann soll das Sparkonto wieder gefüllt werden. Weitere Schulden sind aber nach 2020 nicht geplant.

    „Die Aufgabe einer Gemeinde ist es nicht, Überschüsse anzuhäufen“, verteidigte Kellenberger diese Finanzstrategie, „sondern mit ihrem Geld zum Wohle ihrer Bürger zu arbeiten und keinen Sanierungsstau entstehen zu lassen.“ Personell und finanziell sei das herausfordernd, „aber danach haben wir alle dicken Brocken abgearbeitet“. Gleichzeitig sinken die Gewerbesteuereinnahmen voraussichtlich um 150 000 Euro im Vergleich zum Vorjahr auf nun 1,65 Millionen Euro – „ein dramatischer Rückgang“, so Kellenberger. Er erklärt diesen mit der engen Verknüpfung einiger Aitracher Betriebe mit der schwächelnden Automobilindustrie.

    Der Bürgermeister und sein Kämmerer Johannes Simmler hoffen, dass die lahmende Konjunktur 2020 ihre Talsohle erreicht. „Wenn sie noch schwächer wird, müssen wir uns Gedanken machen, ob wir alle Investitionen in diesem und in den kommenden Jahren wie geplant tätigen können“, sagte Simmler.

    Positiv strich der Kämmerer hervor, dass die neuen Schulden „nahezu ohne Zinsen“ aufgenommen werden können und „wir in unser Vermögen investieren“.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden