Um eine Erfahrung reicher sind sieben Allgäuer Auszubildende aus dem Bäcker-, Konditoren- und Fleischer-Handwerk. Sie absolvierten im Rahmen des Erasmus-Mobilitätsprogramms Praktika in Spanien. Ihr Fazit: Ein großartiges Erlebnis, das ihnen viel gebracht hat – nicht nur für ihre berufliche Zukunft, sondern auch für die persönliche Entwicklung.
Ein Praktikum in einem anderen Land sei eine Win-win-Situation für alle. Denn nicht nur die Auszubildenden profitierten davon, sondern auch der jeweilige Ausbildungsbetrieb, sind Georg Greiff, Obermeister der Fleischer-Innung Allgäu, und Erwin Weber, Obermeister der Bäcker-Innung Allgäu, überzeugt. Als Kompetenzzentrum für Nahrungsmittel-Berufe wolle man auch die Persönlichkeitsentwicklung der Auszubildenden fördern, sagt Hans Etzler, Leiter der Staatlichen Berufsschule III in Kempten und Impulsgeber des neuen Projekts an seiner Schule. Das lasse sich nicht nur mit dem Lehrplan erreichen.
Bereits im April absolvierten zwei Bäcker- und drei Konditor-Lehrlinge aus dem Allgäu ein dreiwöchiges Praktikum in Vigo an der spanischen Atlantikküste. Im Mai flogen der angehende Metzger Michael Roßkopf (Metzgerei Fischbach, Markt Rettenbach) und die Auszubildende zur Fleischereifachverkäuferin Janine Steininger (V-Markt Mindelheim) nach Olot in Katalanien. Dort stellten die Praktikanten fest, dass handwerkliche Betriebe in Spanien noch in größerer Anzahl vertreten sind als in Deutschland. Was sie besonders freute, war, dass ihr Können hoch eingeschätzt wurde und sie in den Gastbetrieben schon nach kurzer Zeit relativ selbstständig arbeiten durften.
Der gelungene Start der Auslandspraktika hat die Verantwortlichen überzeugt. Hans Etzler will das Angebot an seiner Schule ausbauen und eventuell auf weitere Länder ausweiten. Von Georg Greiff kommt die Idee, auch einmal die Inhaber der Betriebe mitreisen zu lassen, damit sie Kontakte zu ausländischen Kollegen knüpfen können.