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Das smarte Hundeklo

Kaufbeuren

Das smarte Hundeklo

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    Frauchen und Herrchen kennen das Problem: Hundetoiletten sind zwar eine prima Sache beim Gassigehen. Doch wenn Bello sein Geschäft verrichtet hat, ist die Entsorgung des Häufchens nicht immer gesichert. Mitunter sind die Beutel in der Station vergriffen oder der Kotbehälter ist randvoll und müffelt in der Sonne vor sich hin. Es wäre also längst Zeit, dass der Betreiber, in der Regel ein kommunaler Bauhof, das Hundeklo leert und das Beutelfach wieder auffüllt. Doch das scheitert mitunter an festen Wartungsintervallen oder schlicht Personalmangel. Von der Entwicklung einer intelligenten Hundetoilette des Kaufbeurer Unternehmens Q 3 Energie könnten nun beide Seiten profitieren.

    Sensorik und eine autarke Stromversorgung mit Solarmodulen aus Kaufbeuren machen die Hundetoiletten der Schweizer Practica AG – Markenname belloo – smart. „Dieses System kommt in Städten und Gemeinden zum Einsatz, die gezielt volle Mülleimer leeren und Tütenbehälter wieder auffüllen möchten“, sagt Q 3-Geschäftsführer Thomas Neumann, dessen Unternehmen elektronische Geräte vor allem rund um erneuerbare Energie entwickelt. „So lassen sich Kosten reduzieren, der Service für die Bürger verbessern und durch weniger Fahrten die Umwelt schonen.“ Die Technik von Q 3 übertrage die Messdaten vom Hundeklo direkt an die zuständige Kommune. Solche Hightech-Stationen stehen derzeit bereits unter anderem im Gemeindebereich Denklingen (Oberbayern), wo sie sich laut Neumann bewähren.

    Smart City – ein Schlagwort, das in aller Munde ist. Es steht für mehr Lebensqualität und Nachhaltigkeit durch technologischen Fortschritt und Vernetzung. „Ob es nun um die Entsorgung von Müll, die Straßenbeleuchtung oder den Feuchtigkeitsgehalt in einer städtischen Grünanlage geht“, sagt Neumann, „das Prinzip sei immer gleich.“ Sensoren messen Vorgänge und Zustände. Die Kommune kann entsprechend reagieren und Mitarbeiter gezielt zu Wartungsfahrten oder zur Grünpflege ausrücken lassen.

    Die belloo-Hundetoiletten übermitteln die Daten an das sogenannte LoRa-Gateway (LoRa steht für Long Range oder große Reichweite) des Augsburger Energieversorgers Lechwerke. Dabei handelt es sich um ein Funksystem mit einer Reichweite von mehreren Kilometern im städtischen Bereich. In einem weiteren Schritt überträgt das System die Werte in eine zentrale Datenbank und bereitet sie dort auf. Kommunen rufen die Informationen schließlich über ein Online-Portal ab.

    Selbst Spaziergänger ohne Hund dürften profitieren, meint Hundebesitzer Neumann, der auch um die kleinen Effekte weitreichender Entwicklungen weiß: „Hilft die Sensorik dabei, das Hundeklo immer einsatzbereit zu halten, gibt es für das Häufchen am Wegesrand jedenfalls keine Entschuldigung mehr.“

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