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Der „Bunk’sche“ Weihnachtsstern wächst bald nicht mehr

Kempten

Der „Bunk’sche“ Weihnachtsstern wächst bald nicht mehr

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    Blumen Bunk
    Blumen Bunk Foto: Martina Diemand

    Noch stehen auf dem Gelände des Traditionsunternehmens neben dem Wohnhaus mit Geschäft zwölf Gewächshäuser. Frühestens ab 2021 soll der Bagger kommen. Dann werden die Gebäude abgerissen. Reihen- und Mehrfamilienhäuser sowie ein Einzelhaus will Investor Walter Bodenmüller dort bauen. Die Gärtnerei Bunk in dieser Form wird es dann nicht mehr geben.

    Gegründet wurde das Unternehmen 1940 vom Vater des verstorbenen Oskar Bunk. 1965 stieg er selbst mit Ehefrau Christa in die Firma ein, hat diese dann 1970 übernommen. Der Blumenladen wurde aufgebaut, den Tochter Ingrid, gelernte Floristin, 1995 übernommen hat. Bis zum Tod von Oskar Bunk 2007 führten die Eltern die Gärtnerei weiter, die dann mit dem Blumenladen zusammengelegt wurde.

    Der Verkauf von Gemüse, erinnert sich Christa Bunk, war damals das Hauptgeschäft. Später haben Bunks dann nicht nur Gurken und Tomaten, sondern auch Blumen auf dem Wochenmarkt verkauft. Gern erinnert sich die 73-Jährige an diese Zeit. Daran, wenn früh um sechs Uhr nicht mehr ganz nüchterne Männer für ihre Frauen große Blumensträuße kauften. Daran, dass der Bunk-Stand der größte auf dem Markt war. Auch daran, dass alles selbst angepflanzt und geerntet wurde.

    Dieser Tradition ist Bunk treu geblieben. Auch heute noch werden Beet- und Balkonpflanzen, Frühjahrsblüher, Schnittblumen und vor allem die bekannten „Bunk’schen“ Weihnachtssterne in den eigenen Gewächshäusern hochgezogen. Zwei regionale Händler beliefern zusätzlich die Gärtnerei.

    Doch das Geschäft mit Blumen und Co. habe sich verändert. Floristik ist laut Bunk „durch ein tiefes Tal gegangen“. Es fehlen Fachkräfte, weil zu wenig Floristen ausgebildet werden. Mangelnde Bezahlung und fehlende Perspektiven seien wohl der Grund, dass so wenige die Meisterschulen besuchen.

    Nicht so bei Bunks. Mit zwei Floristinnen, einer Floristmeisterin und einem Gärtnermeister sei der Betrieb gut aufgestellt. Warum Ingrid und Christa Bunk dennoch das Geschäft aufgeben, habe andere Gründe. „Es ist einfach der richtige Zeitpunkt“, sagen sie. Jetzt müsste man zudem viel Geld in die Technik investieren. Wenngleich Ingrid Bunk eines schon bedauert: dass sie ihre Stammkundschaft mit etwa 300 Firmen, Einrichtungen und Privatpersonen nicht mehr mit ihren Blumen glücklich machen kann.(be)

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