Startseite
Icon Pfeil nach unten
ZZ Fallback
Icon Pfeil nach unten

Die grüne Seele von Hochland

Heimenkirch

Die grüne Seele von Hochland

    • |
    • |
    Käsehersteller Hochland in Heimenkirch
    Käsehersteller Hochland in Heimenkirch Foto: Matthias Becker

    Die Milchwirtschaft unterscheidet bei der Produktion unter der weißen und der gelben Linie. Zur weißen gehören vor allem Trinkmilch, Joghurt, Kefir und Sahneerzeugnisse. Die gelbe umfasst allgemein Käse: Hart-, Schnitt-, Frisch-, Weich-, Schmelz-, Sauermilch- und Rotschmierkäse, sowie Mozzarella und Feta. Die Hochland-Gruppe produziert ausschließlich für die gelbe Linie. Aber bei dem Käse-Hersteller aus dem Westallgäuer Heimenkirch spielt zunehmend eine andere Farbe eine große Rolle: grün. Das liegt zum einen schon am Namen des Schnittkäses „Grünländer“, den das Unternehmen wegen des Verzichts auf Gentechnik und künstliche Zusätze mit dem Slogan „Der Käse mit der grünen Seele“ vermarktet.

    Zum anderen setzt Hochland auch vermehrt auf „grün“ in seiner Geschäftspolitik. So haben Hochland und seine rund 1000 Milchlieferanten für das Werk Schongau (Oberbayern) eine Vereinbarung geschlossen gegen die Verwendung von Totalherbiziden – unter anderem das umstrittene Glyphosat. Tabu ist auch das Ausbringen von Gärsubstrat, wenn dieses Mikroplastik enthalten könnte. „Dafür zahlen wir den Lieferanten auch einen entsprechenden Milchpreis“, sagt Vorstandsvorsitzender Peter Stahl. Die Vergütung liegt momentan im Schnitt bei 36 Cent pro Kilogramm Milch. Darüber hinaus hat Hochland neue Milcherzeuger hinzugewonnen, die seit Anfang 2019 Biomilch und „Tierwohlmilch“ liefern. Hochland sei auch das erste Unternehmen gewesen, das in seinen Produktionsstätten in Deutschland, Frankreich und Polen eine Käseproduktion ohne Gentechnik etabliert habe, hieß es auf der Jahrespressekonferenz.

    Trommeln gehört zum Geschäft. Das zeigt sich auch am Hochland-Werbe-Etat. Dieser stieg 2018 um 1,5 Millionen Euro auf 38,8 Millionen Euro. Wobei das digitale Marketing laut Vertriebs-Chef Thomas Brunner immer interessanter werde. Allerdings sei die Werbung über Blogger weit geringer ausgeprägt als zum Beispiel in der Textil- oder Kosmetik-Branche.

    Noch ein Wort zum bevorstehenden Brexit: Hochland hat zwar kein Werk in England. Das Vereinigte Königreich ist aber trotzdem ein – wenn auch noch kleiner – Absatzmarkt für Hochland-Produkte. „Das betrifft uns also schon, ist aber nicht bedrohlich für uns“, sagt Stahl.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden