„Die Tomate ist weltweit unter allen Gemüsesorten die Nummer Eins“, sagt Biogärtner Christian Herb. Rund 400 verschiedene Sorten bietet er in seinem Betrieb in der Heiligkreuzer Straße in Thingers an. Von der winzigen Johannisbeer-Tomate mit gerade mal einem Gramm bis hin zu den 1,5 Kilogramm schweren „Ochsenherzen“.
Besonders beliebt bei Verbrauchern seien Kirschtomaten, die süßen Honigtomaten und die fruchtigen „Tränentropfen“, bekannt als Oliventomaten. Für die Zubereitung von Salaten würden sich alle Arten eignen, sagt Herb: „Das ist reine Geschmackssache.“ Als ausgefallene Dekoration und als kleine Nascherei vom Strauch in den Mund sei die Johannisbeer-Tomate unschlagbar. Eine besondere Farbenpracht entwickle die „Blue OSU“: Ein dunkles Blau. das in tiefes Lila und Dunkelrot übergeht.
„Wir haben Anfragen aus ganz Mitteleuropa. Deshalb investieren wir derzeit in den Ausbau unseres Internethandels“, sagt Herb. Zum Saison-Start seien alle Sorten auch als Samen erhältlich. Schon seit hunderten von Jahren ist eine Vielzahl von Varianten bekannt. Ein Großteil der Fleischtomaten stamme ursprünglich aus Russland. In der Küche seien sie vor allem für Pasta-Gerichte geeignet oder auch für Suppen oder Soßen. „Auch ihre Farben können begeistern“, meint der Bio-Gärtner. Neben dem bekannten Rot gibt es Tomaten in Pink, Gelb, Orange, Schwarzrot und Grün.
„Aufgrund von Züchtungserfolgen ist es inzwischen auch ohne großes Gemüsebeet im Garten möglich, selbst anzubauen und zu ernten“, weiß Herb. Balkon, Terrasse und vor allem die Hauswand seien sogar ideale Stellflächen für Kübel und Töpfe. „Dort ist meistens der Regenschutz gewährt“. Die Hauswand speichert zudem Sonnenwärme und gibt sie in kühlen Nächten an die Pflanzen ab. Das garantiere bis in den Spätsommer reiche Ernte. Behälter sollten allerdings reichlich Platz bieten. Man rechne etwa 25 bis 30 Liter Erde pro Pflanze.
Wer erfolgreich ernten will, sollte in unmittelbarer Nähe Margeriten, Kornblumen, Wildkräuter, Ringelblumen, Wandelröschen, Männertreu oder Studentenblumen setzen. So ein Fleckchen Wildblumenwiese sei ein Schlaraffenland für Bienen und Hummeln. Ohne sie gäbe es weder Obst noch Gemüse. „Tomaten werden beispielsweise überwiegend von Hummeln bestäubt.“
Nur wenige Sorten vertragen Nässe von oben. Deshalb ist Regenschutz wichtig. In Treibhäusern komme es auf Durchzug an.