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Ein heißer Preis für eine coole Truhe

Memmingen

Ein heißer Preis für eine coole Truhe

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    Firma Katek (früher Steca) in Memmingen
    Firma Katek (früher Steca) in Memmingen Foto: Christoph Kölle

    Das Elektronik-Unternehmen Katek Memmingen (früher Steca Elektronik) hat für eine mit Solarstrom betriebene und energiesparende Kühltruhe einen internationalen Preis für Kälte- und Gefriergeräte bekommen. Damit wird das Unternehmen ausgezeichnet für „neue Maßstäbe bei der Energieeffizienz und Klimafreundlichkeit“. Denn im Vergleich zu herkömmlichen Kühltruhen verbraucht das prämierte Gerät 30 Prozent weniger Strom. „Außerdem haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, ein hochleistungsfähiges natürliches Kühlmittel zu verwenden, das die Ozonschicht nicht schädigt und praktisch keine Auswirkungen auf die globale Erwärmung hat“, sagt Karola Sieger, Marketing-Chefin von Katek Memmingen.

    Die preiswürdige Kühltruhe trägt die Bezeichnung Steca PF 166-H. Es handelt sich um ein netzunabhängiges Gerät, das vor allem zum Einsatz kommt, wo es keine Stromversorgung gibt. Zum Beispiel in manchen Gegenden Afrikas oder in brasilianischen Fischerdörfern. Oder auch in einem Gartenhaus, das keinen Stromanschluss hat. Das Gehäuse der Kühltruhe kommt von Liebherr, die Elektronik von Katek.

    „Die PF 166-H benötigt nur 60 Wattstunden pro Tag“, sagt Werner Gut, bei Katek für die Sparte Solar & Energie verantwortlich. Das Siegerprodukt verwendet einen Kompressor mit variabler Drehzahl. Durch die automatische Drehzahlanpassung der Leistung können Energie und damit Emissionen reduziert und eingespart werden, sagt Gut. Vertrieben wird das Gerät über spezielle Händler.

    Der „heiße“ Preis, den die coole Truhe bekommen hat, lautet „Global Leap Award 2019“. Dabei handelt es sich um eine Initiative der Efficiency for Access Coalition und von Clasp, einer internationalen Organisation, die auf Energieeffizienz und Marktentwicklung von Geräten spezialisiert und nicht auf Gewinn ausgerichtet ist.

    Tätig ist Katek Memmingen auf zwei Geschäftsfeldern: Zum einen in der kompletten Auftragsfertigung von elektronischen Baugruppen, Geräten und Systemen, zum anderen im Solar- und Energiebereich. Bauteile von Katek verwenden zum Beispiel die Automobil-Industrie (LED-Innenbeleuchtungen in Kraftfahrzeugen), die Medizintechnik (Elektronik für Analysegeräte) oder die Hersteller von Batterien. „Momentan verwendet jeder relevante Energiespeicher-Anbieter unsere Bauteile“, sagt Jürgen Hölzle, Teamleiter „Produktionsprozesse Technologie“. Kernprodukte sind Leiterplatten, auf denen elektronische Bauteile automatisch aufgelötet werden – manche so klein, dass sie nur unter dem Mikroskop zu erkennen sind.

    Wie bei fast allen Industrie-Unternehmen sind auch bei Katek der Facharbeiter-Mangel und die Nachwuchs-Rekrutierung ein großes Thema. Derzeit machen im Betrieb 37 junge Frauen und Männer eine technische oder kaufmännische Ausbildung. Um die Lehrlinge langfristig an das Unternehmen zu binden, werden viele Aktionen angeboten, unter anderem Skifahrten und Ausflüge. Und auch die Zahl der Urlaubstage liege über dem Branchen-Schnitt, sagt Karola Sieger. Die berufliche Perspektive für die jungen Leute sei gut. Denn Katek sei auf dem Weg zum europäischen Marktführer bei der Entwicklung und Produktion von Elektronik.

    Katek hat vor Kurzem in Berlin den IHK-Sonderpreis 2020 für ein „agiles Ausbildungskonzept“ bekommen. Und im Rahmen einer Umfrage zu Deutschlands besten Arbeitgebern wurde Katek mit dem Prädikat „sehr hohe Arbeitgeber-Attraktivität“ ausgezeichnet. Das auf Wachstum programmierte Unternehmen wird demnächst – nach Prüfung und Freigabe durch die Kartellbehörden – die Elektronik-Fertigung der Huf-Gruppe (Elektronik/Sensoren) in Düsseldorf mit 152 Mitarbeitern übernehmen.

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