Selbst gemachter Kuchen, frischer Kaffee und ein beeindruckendes Panorama: Auf den ersten Blick scheinen das die Zutaten eines klassischen Allgäuer Bauernhof-Cafés zu sein. Aber das alleine reiche nicht, sagt Elisabeth Rampp: „Ohne Herzblut und Fleiß geht es nicht.“ Vor zwei Jahren hat sich die Ostallgäuerin mit der Gründung des Hofcafés „s’Gänsebleamla“ einen Traum erfüllt. „Wir sind eigentlich ein milchwirtschaftlicher Betrieb mit 65 Kühen“, erzählt Elisabeth Rampp. „Aber ich habe schon immer von einem eigenen Hofcafé geträumt. Mein Mann meinte, wieso eigentlich nicht, und so hat alles angefangen.“
Heute stehen im Garten vor ihrem Bauernhof in Hausen bei Buchloe mehrere Tische, eingerahmt von Bäumen und blühenden Büschen. Jeder Tisch ist besetzt mit Besuchern, die fröhlich schwatzend Elisabeth Rampps kunstvolle Torten probieren. „Die Männer mögen vor allem unsere Schwarzwälder Kirschtorte“, erzählt sie. Aber auch sonst komme das Angebot an frischgebackenem Kuchen mit saisonalem Obst gut an.
„Was die Menschen an Bauernhof-Cafés so schätzen, ist nicht nur die hohe Qualität der Produkte, sondern auch die besondere herzliche Atmosphäre“, sagt Angelika Soyer. Sie ist die Vorsitzende des Vereins „Mir Allgäuer“, einem Portal, auf dem sich Allgäuer Ferienhöfe selbst vermarkten. Aber man solle sich von der Idylle nicht täuschen lassen, ein solches Café bedeute sehr viel Arbeit.
Dies bestätigt Resi Knestel: „Eigentlich stehe ich von morgens bis abends in der Küche“, erzählt sie. Resi Knestel betreibt den Ferienhof „beim Höllbauer“ in Unterthingau. Sie ist gebürtige Kölnerin und verliebte sich bei einem Urlaub im Allgäu in ihren jetzigen Mann Manfred. Mittlerweile wohnt sie seit 21 Jahren hier und fühlt sich pudelwohl: „Wir leben wirklich im Paradies!“
Früher betrieb Familie Knestel eine Landwirtschaft, doch im Jahr 2005 brannte der Hof ab. Im Zuge des Wiederaufbaus entschieden die Knestels, sich in Zukunft voll ihren Ferienwohnungen und der Gastronomie zu widmen. Das Aushängeschild des Biergartens und „Hüttenstübchens“ seien die Nuss-Eierlikör-Torte und der Himbeer-Schmand-Kuchen. Immer frisch zu backen, das bedeute, jeden Tag früh aufzustehen, sagt Resi Knestel. „Aber die positive Rückmeldung unserer Gäste ist das wert.“
Manfred Knestel sagt, es seien zahlreiche Kleinigkeiten, die das besondere Flair eines solchen Bauernhof-Cafés ausmachen. „Die Leute sagen oft, hier ist die Welt noch in Ordnung“, erzählt er. „Hier wird noch Wert gelegt auf Handwerk und Qualität. Gerade viele Großstädter vermissen das“, sagt Manfred Knestel.