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Fleischexport nach China „explodiert“

Betzigau

Fleischexport nach China „explodiert“

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    iehvermarktungsgenossenschaft Oberbayern-Schwaben
    iehvermarktungsgenossenschaft Oberbayern-Schwaben Foto: Franz Kustermann

    300 Millionen Euro – etwa so hoch ist der Jahresumsatz 2019 der Viehvermarktungsgenossenschaft (VGG) Oberbayern-Schwaben. Das verkündete Vorstandsvorsitzender Hubert Mayer während der Regionalversammlung in Betzigau. 1,26 Millionen Tiere hatte die Genossenschaft vermarktet. Geschäftsführer Sebastian Brandmaier prophezeite, dass der Absatz an Rinderhackfleisch in China drastisch zunehmen werde. Dort grassiert die Afrikanische Schweinepest.

    „Wenn jetzt noch große Mengen Rinderhackfleisch nach China fluten sollten, könnte dies ein ganz komisches Jahr werden“, sagte Brandmeier. Dies bestätigte Franz Mitterberger, der Abteilungsleiter der VVG-Schweinevermarktung. Seit dem Ausbruch der Krankheit sei der Schweinefleisch-Export „geradezu explodiert“. Während beim Schweinefleisch der Preis in den USA bei 1,1 Euro je Kilo liege und hierzulande der Erzeuger 1,87 Euro erhält, wurden am Jahresende in China bereits 6,01 Euro bezahlt. Nachdem sich der Schweinebestand dort bereits halbiert habe, seien nun auch Länder wie Vietnam, Südkorea und Kambotscha von der Schweinepest betroffen.

    Vorstandsmitglied Christoph Schön stellte zur aktuellen Diskussion rund um die Landwirtschaft fest: „Tiertransporte, Tierwohl, Fleischverzehr und vegane Ernährung –viele wollen mitreden, obwohl sie gar keine Ahnung haben und beratungsresistent sind.“ Mayer pflichtete dem bei: „Ich habe den Eindruck, dass die Landwirtschaft das richten soll, was die gesamte Wohlstandsgesellschaft verursacht hat.“ Nachhaltigkeit lasse sich auf Dauer nur durch Kompromisse zwischen Ökologie, Ökonomie und sozialen Zielen erreichen.

    Brandmaier monierte: „Man kann den Eindruck haben, als hätten wir in den letzten 20 Jahren alles falsch gemacht.“ Hier gebe es „gehörigen Handlungsbedarf, den Leuten das richtig rüberzubringen!“ Die Genossenschaft verzeichnete 152 Neubeitritte im vergangenen Jahr. Als einzige bäuerliche Vermarktungsorganisation verlangt sie auch 2020 keinen Mitgliedsbeitrag.

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