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Großprojekte prägen das Rechtlerjahr

Oberstdorf

Großprojekte prägen das Rechtlerjahr

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    Generalversammlung Rechtler oberstdorf_sabrina zeller
    Generalversammlung Rechtler oberstdorf_sabrina zeller Foto: Sabrina Zeller

    Aber auch die Entscheidung für das Kraftwerk Illerursprung raubte viel Zeit und fiel nicht leicht. Nach eingehender Wirtschaftlichkeitsprüfung stimmten die Rechtler Oberstdorf für den Bau des Kraftwerks zu, wie im Bericht des dritten Vorstands David Huber zu hören war. Den großen Vorteil sieht Huber in der Tatsache, dass durch das Wasserkraftwerk zukünftig 54 Prozent der Energie für Oberstdorf autark gewonnen werden könne, anstatt beispielsweise von Atomstrom abhängig zu sein. Für „neue Quellen in Tradition mit der Umwelt“ hätten sich laut Huber schon vergangene Generationen in Oberstdorf stark gemacht. Die Rechtler Oberstdorf sind – genau wie beim Kraftwerk Faltenbach neben der EVO – als KWO am neuen Kraftwerk Illerursprung beteiligt. Zu rechnen sei mit einem Ertrag von 6,3 Millionen Kilowattstunden im Jahr, was einer Versorgung von 1540 Vier-Personen Haushalten entspricht. Laut Zielsetzung dürfte die erste Turbine am 31. Dezember 2019 in Betrieb gehen und die bereits begonnene Bauphase im Frühjahr 2020 abgeschlossen sein.

    Zufrieden blickte Vorstand Richard Math auf den gelungenen Alpsommer 2018 zurück. Dank des milden Frühlings setzte die Vegetation vorzeitig ein, sodass auf mancher Alpe schon eine Woche vorher beschlagen werden und dank heißem Sommer zudem im Herbst das Vieh eine Woche länger auf den Weideflächen bleiben konnte. Trotz der Trockenheit kam es auf den Oberstdorfer Alpen zu keinen Problemen mit der Wasserversorgung, da die Rechtler bereits in der Vergangenheit in die Wasserversorgung investiert hatten. So wurden beispielsweise im Vorjahr 2017 Reservebehälter für die Alpe Dietersbach gebaut im Wert von 26 000 Euro (wir berichteten). Eine Investition, die sich gelohnt habe.

    Mit weniger Freuden zeigte Math die resultierenden Herausforderungen aus den beiden großen Stürmen in 2018 auf. Zum einen fegte Orkantief Friederike im Januar mit Orkanböen auch durch die Oberstdorfer Wälder und richtete im teils schwer zugänglichen alpinen Gelände immensen Forstschaden an. Die Aufräumarbeiten zogen sich bis weit in die Mitte des Jahres, als schon das nächste Orkantief im Oktober weitere Schäden anrichtete, welche zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund des einsetzenden Winters noch nicht vollständig behoben seien. Gesamt kamen die Rechtler auf 3.000 fm windwurfbedingtes Holz, welches von Fremdfirmen und eigenen Tagwerkern gestemmt wurde und noch dieses Jahr weiter aufgeräumt werden müsse. Für sonstige Aufgaben wie Waldverjüngung und Forstpflege sei daher wenig Zeit geblieben - nichts desto trotz konnten 3000 Stück Fichten und Tannen gepflanzt werden. Zudem wirke sich der allgemein schadholzgeprägte Holzpreis negativ auf die Ergebnisse im Forst aus.

    Neben den Vorträgen von Richard Math, David Huber und Geschäftsführer Florian Zeller kam es auch zur Diskussion über das bereits im letzten Jahr verabschiedete Jagdkonzept im Oytal. Neben engagierten Einzelvorträgen aus der Versammlung heraus, wurden die Vor- und Nachteile nochmals teils emotional diskutiert, wobei es nach wie vor beim vertraglich verabschiedeten Jagdkonzept bleiben wird.

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