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Keine Worte für eine desaströse zweite Hälfte

Kaufbeuren

Keine Worte für eine desaströse zweite Hälfte

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    Basketball DJK KF
    Basketball DJK KF Foto: Mathias Wild

    Ein völliger Einbruch in der zweiten Halbzeit hat die DJK Kaufbeuren einen Überraschungssieg bei den Wacker Knights Burghausen gekostet. Trotz Führung zur Pause unterlag der Tabellenzehnte der Bayernliga Süd im Duell der Aufsteiger deutlich mit 81:108 (52:45) – für die Kaufbeurer war es die zweithöchste Niederlage der Saison und die vierte in Folge.

    „Nach so einer Halbzeit ist man ziemlich fassungslos, gerade weil die erste wirklich stark war“, sagte DJK-Trainer Isidoro Peronace. Einen Vorwurf möchte er seinen wieder einmal nur sieben Spielern, die die längste Auswärtsfahrt des Jahres angetreten haben, nicht machen. „Ich kann mich an so einen Kollaps wie in diesem dritten Viertel zwar nicht erinnern, aber auch das ist im Basketball möglich. Klar spielen schwindende Kräfte bei so einer Rumpftruppe eine Rolle, aber das war einfach zu aberwitzig und kurios, um sich lange darüber aufzuregen“, so der Kaufbeurer Coach.

    Auch die Burghausener konnten lediglich acht Spieler aufbieten – bei denen laut Peronace aber „sechs Top-Basketballer vom Feinsten“ dabei waren. Seine Mannschaft habe das hohe Niveau dennoch zu Beginn mithalten können. Mit 26:27 aus Sicht der Gäste nach dem ersten Viertel kündigte sich ein sogenanntes „High Scoring Game“ an, die Trefferquoten waren auf beiden Seiten enorm hoch.

    Im zweiten Spielabschnitt legte die DJK sogar noch einmal zu und spielte ihre Überlegenheit unter dem gegnerischen Korb mit ihren Centern Lukas Dollinger und Max Beinhofer – beide mit jeweils 14 Punkten – clever aus. Das „super Teamspiel“, angeführt von Aufbauspieler Dominik Titz, der mit 21 Zählern auch bester DJK-Werfer war, habe Peronace an die jüngsten „richtig guten Auftritte“ erinnert, bei denen seine Truppe vom Pech verfolgt gewesen war.

    Damit hatte die zweite Hälfte jedoch nichts zu tun. Eine 52:45-Führung hatten die Kaufbeurer und waren drauf und dran, dem Favoriten ein Schnippchen zu schlagen. Was dann folgte, war das ominöse dritte Viertel, in dem die DJK vollkommen kollabierte – müßig zu erwähnen, befand Peronace, dass es das „furchtbarste Viertel der Saison war, das ich so wahrscheinlich überhaupt noch nie erlebt habe“. Keine Spielkontrolle, keinen Zugriff mehr, Fehlpässe und viele Ballverluste. Zwar hätten die Burghausener die Aggressivität deutlich erhöht und „alles, aber auch wirklich alles getroffen“. Aber für diese tragische Wende fand er keine Erklärung. Natürlich sei es schwierig, mit sieben Leuten gegen diese erfahrene Truppe um den bosnischen Ex-Profi und Liga-Topscorer Bojan Djurica, der wieder einmal seinem Durchschnitt entsprechend mit 29 Punkten glänzte, zu bestehen. Aber mit 5:33 binnen zehn Minuten unterzugehen, da fehlten die Worte.

    Mit einem 57:78-Rückstand ging es also ins Schlussviertel für die Kaufbeurer, deren Moral und Motivation gebrochen war. Sie wollten sich zur Ergebniskosmetik zwar noch einmal aufrappeln, doch auch das gelang nicht. Burghausens Flügelspieler Marvin Herkenroth war überhaupt nicht mehr zu stoppen und mit 36 Zählern bester Scorer der Begegnung. Mit 81:108 fiel die Niederlage drastisch aus: „Ja, es waren zwei total unterschiedliche Halbzeiten, aber das Ergebnis spiegelt unsere Leistung nicht wieder. Das haben wir nach der tollen ersten Hälfte nicht verdient. Wie gesagt: So etwas erlebt man hoffentlich nur einmal“, meinte Peronace.

    Die Luft wird damit dünner für die Kaufbeurer im Kampf um den Klassenerhalt. Von den vier verbleibenden Partien finden allerdings drei zu Hause statt, was Trainer Peronace optimistisch stimmt: „Da gibt es auch keine Diskussionen mehr: Wir müssen die Heimspiele gewinnen.“

    Auftakt zum Endspurt macht das Allgäu-Derby gegen die SG Heising-Kottern. Nach einer spielfreien Woche kommt es am Samstag, 7. März, in der Schelmenhofhalle zum Kellerduell zwischen den achtplatzierten Oberallgäuern und der DJK (Beginn 19.30 Uhr). „Ich sehe uns zuhause nicht als Favorit, auch wenn Heising gerade keine gute Phase hat. Das geht uns ja bekanntlich auch so“, sagt Peronace. „Wir müssen die Verletzten endlich fit bekommen und dann kompromisslos die Punkte einfahren, denn mit dem Abstieg möchten wir uns eigentlich nicht beschäftigen.“

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