„Unsere elektrotechnische Entwicklung findet zu einhundert Prozent bei uns im Haus statt.“ Darauf ist Wolfgang Wagner, der die Firma Wagner Magnete mittlerweile in dritter Generation leitet, besonders stolz. „Wir haben hier enorm geballtes Wissen.“
Die Produkte der 1935 gegründeten Traditionsfirma sind vielen eher unbekannt. „Denn unsere Kunden sind in der Regel Maschinenhersteller und Anlagenbauer“, sagt Thomas Zrenner, verantwortlicher Vertriebsleiter für Magnetscheider.
Die Firma hat zwei große Produktprogramme. Zum einen sind das Spannmagnete – also Magnete, die das Festhalten von Werkstücken während der Bearbeitung ermöglichen. Zum anderen produziert die Firma sogenannte Magnetscheider. Diese sind besonders im Recycling-Bereich wichtig, vor allem in der Altholz-, Altglas- und Hausmüllaufbereitung. Um beim Beispiel Altholz zu bleiben: Dieses wird gesammelt, zerkleinert und weiterverarbeitet. Befänden sich noch metallische Teile im Holz, würden diese bei der Zerkleinerung die Maschinen beschädigen.
Doch wie funktionieren die Metallscheider? Für magnetische Metalle gibt es den sogenannten Überband-Magnetscheider. Dabei hängt ein großer Magnet über einem Förderband, auf dem Schüttgut, wie Altholz oder Glas, transportiert wird. Um diesen großen Magneten herum läuft ein Band. Die im Schüttgut enthaltenen Metalle werden vom Magneten angezogen und „kleben“ dann am Band. Sobald das Metall das Ende des Bandes erreicht hat, lässt die magnetische Anziehung nach und das Teil wird fallen gelassen. Die gesammelten Metallteile können dann an einen Eisenhändler weiterverkauft werden. „Das ist noch ein wichtiger Zusatzverdienst für die Betreiber“, sagt Wagner.
Nun ist es jedoch so, dass nicht alle Metalle magnetisch sind. Aus diesem Grund stellt Wagner Magnete auch sogenannte Wirbelstromabscheider her. Mit diesen wird das unmagnetische Metall, wie Aluminium, Kupfer, Messing und Zink, „quasi magnetisch gemacht“, erklärt Zrenner.
Und das funktioniert so: Der Materialstrom gelangt über ein Förderband in den Wirkbereich eines Magnetrotors. Auf dessen Umfang sind starke Permanentmagnete angeordnet. Sobald sich der Rotor mit den Magneten dreht, erzeugt er ein magnetisches Wechselfeld (einen schnellen Wechsel von Nord- und Südpol).
Wenn nun ein unmagnetisches Metall wie Aluminium in dieses magnetische Wechselfeld kommt, wird Strom induziert. Im Aluminiumteil fängt der Strom an, im Kreis zu fließen. Durch diesen sogenannten Wirbelstrom entsteht wiederum ein Magnetfeld, welches genau entgegengesetzt zum Magnetfeld des Rotors gerichtet ist. Beide Magnetfelder stoßen sich ab, und das Aluminiumteil wird regelrecht „rausgeschleudert“.
Die Magnetrotoren kann man jedoch nicht beliebig groß bauen, erklärt Wolfgang Wagner. Deshalb ist Wagner Magnete auch so stolz auf das Produkt: „Es gibt keinen Wirbelstromabscheider mit größerer Arbeitsbreite – weltweit.“
Neben diesen Metallscheidern und den Spannmagneten stellt die Firma Wagner Magnete auch Metallsuchgeräte, Entmagnetisiergeräte und elektronische Magnet-Steuerungen her.
Die Firma Wagner Magnete ist außerdem ein anerkannter Ausbildungsbetrieb, in dem regelmäßig 13 bis 14 Azubis arbeiten.