Ein wichtiges Jahr steht für den Fischereiverein Fuchstal an. Zum fünften Mal in seiner Geschichte bewirbt sich der Verein um das Fischgewässer zwischen den Lechstaustufen 11 auf der Höhe des Lechblicks und der Staustufe 12 bei Lechmühlen. Die Pacht wird jeweils für zehn Jahre vergeben. Warum man auch gegen Mitbewerber gute Chancen hat, erläuterte Vorsitzender Wolfram Heilrath bei der Jahreshauptversammlung in der Restauration Blätz. Dazu waren immerhin über 40 der 105 Mitglieder erschienen.
So gehört der Naturschutz neben dem Angelfischen zu den wichtigen Aufgaben im Verein. In der Vergangenheit wurden entlang des drei Kilometer langen Lechabschnitts seltene heimische Pflanzen angesiedelt, über viele Jahre hinweg eine am Lech gelegene Feuchtwiese gepflegt und rund 40 Nistkästen aufgehängt, in denen gelegentlich auch Siebenschläfer hausen. 2019 haben zahlreiche junge und ältere Mitglieder sieben Tonnen sauberen Kies von Hand mit Schaufel und Schubkarren in den Lech eingebracht. Dadurch wurde für die Bachforellenlarven ein Unterschlupf geschaffen, die zuvor in den Fischbrutboxen im Lech geschlüpft sind. Nicht zuletzt gehört auch eine gut funktionierende Jugendgruppe dazu, mit der der Verein seit dem vergangenen Jahr sogar dem Kreisjugendring angehört.
Ein ansehnlicher Betrag wurde in den Fischbesatz investiert. Zu den eingesetzten Arten gehörten Forellen, Äschen, Zander, Huchen und Weißfische, berichtete Gewässerwart Jürgen Kiefer. Fast bescheiden mutet dagegen an, was die Mitglieder in ihren 1000 Begehungen davon wieder an Land zogen. Insgesamt waren es 625 Fänge mit einem Gewicht von 750 Kilogramm. Zehn Arten wurden laut Kiefer gefangen, zu ihnen zählten auch jeweils ein Rotauge und eine Rotfeder sowie als Rekord ein 1,25 Meter langer und fast 14 Kilo schwerer Hecht.
Eher ein Eigenbrötler sei der Fischer, charakterisierte Heilrath seine Mitglieder, der aber dann doch hin und wieder zu größeren gemeinsamen Veranstaltungen zusammenkomme wie etwa beim Anfangsfischen, bei dem es hinterher Joes Steckerlfische im Stadel von Florian Rigotti gab. Eine wichtige Rolle spielt das Bestandsfischen, bei dem mit Manuel Asmus der diesjährige Fischerkönig ermittelt wurde, der einen fast zehn Kilogramm schweren Karpfen geangelt hatte. Dass damit die Familie Asmus, Vater Reinhold mit den Söhnen Manuel und Patric, bereits im fünften Jahr diese Auszeichnung erworben hat, sei ein Ansporn für alle anderen, so Heilrath, heuer einmal diese Serie zu durchbrechen. Am Abend gab es übrigens keinen Fisch zu essen, sondern ein von Joachim Andres gestiftetes Spanferkel.
Zwölf Arbeitsstunden muss jedes Mitglied in den Verein einbringen. Ein großer Teil davon werde für die Pflege der beiden Weiher in Lechmühlen aufgebracht, die der Fischaufzucht dienen. Wie Gerätewart Helmut Pulver berichtete, wurden das Ufer befestigt, ein Zaun aufgestellt und eine Abdeckfolie gereinigt. Jugendwart Patric Asmus erzählte von Seminaren für den Nachwuchs, einem Ausflug mit dem oberbayerischen Fischereiverband zum Fliegenfischen an der Mangfall und der Teilnahme am Zeltlager in Buchloe, wo man trotz der wenigen Fuchstaler Teilnehmer den ersten Preis errang. Zu den Aufgaben der Jugend gehört auch das Betreuen der Fischbrutboxen im Lech, die Helmut Pulver geschweißt hatte. Jugendprinz wurde Gregor Heilrath, der Sohn des Vorsitzenden.
Recht spät wurde es an dem Abend nicht nur wegen des gesponnenen Anglerlateins. So bedankte sich Wolfram Heilrath bei den zahlreichen Aktiven, die etwas besonderes für den 1978 gegründeten Verein leisten. Dazu zählen unter vielen anderen Chronist Heinz Valerien, der jedes Fischerjahr in einem Fotobuch festhält, und Aufseher Sebastian Hagenbusch, der am Lech aufpasst, dass jeder sich an die Regeln und Schonzeiten hält. Breiten Raum nahmen an dem Abend die Ehrungen ein.