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Neuer Bürgermeister ist gekürt

Nesselwang

Neuer Bürgermeister ist gekürt

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    Bälle2
    Bälle2 Foto: Anton Reichart

    Das Positive von den beiden zeitgleich in Nesselwang stattgefundenen Rosenmontagsbällen zuerst: Die Wahlen unterhalb der Alpspitze sind entschieden. Die Obermärktler haben einen neuen Bürgermeister. Er heißt Gabriel Maget. Doch nun das Bedenkliche: Der politische Exit hat die konkurrierenden Windgässler übermannt. Sie wollen mit ihrer Windgasse aus den örtlichen Zwängen austreten und machen einen Wixit, den Windgassen-Exit.

    Diese landesweit wohl einmaligen, weil zeitgleich stattfindenden Rosenmontagsbälle haben Tradition in der Alpspitzgemeinde. In der närrischen Jahreszeit ist die Gemeinde getrennt. Alles nordwestlich der Ortsmitte sind die Obermärktler, die in der Alpspitzhalle feiern. Alle südöstlich davon gehören zur Windgasse, die ebenso beständig im Saal des Brauereigasthofes Bären den Rosenmontag begeht. Zum Abschluss des Abends besuchen sich kleine Delegationen gegenseitig.

    Punkt 19.61 Uhr, oder auch etwas später: Die Late Night Club-Band legt in der Alpspitzhalle vor, eine halbe Stunde später marschiert eine Abordnung der Nesselwanger Harmoniemusik ein, und der neue Bürgermeister samt seiner Lieblichkeit Marciana Endras wird inthronisiert. Neben Nachrichten mit Lokalkolorit werden sechs Bürgermeister-Kandidaten mit ihren närrischen Zielen vorgestellt und die Veranstaltung durch die Oyer Guggenmusik aufgeheitert.

    Währenddessen stellt der Bürgermeister der Windgasse, Max Roth, im Bärensaal mit närrischem Selbstbewusstsein fest: „Ich bin der einzige Nesselwanger, der bestimmt weiß, dass er Bürgermeister bleibt!“ Aber über „Fridays for Kässpatze“ taumeln die Windgässler förmlich in ihren lokalen Exit-Wahn. Wie es nach erfolgreichem Austritt weitergehen soll, diskutieren sie bei einem prominent besetzten Podium, dem unter anderem Mundartautor und Nesselwanger Original Ludwig Hindelang, Ex-Langzeit-Bundesfinanzminister Theo Waigel und sogar Queen Elizabeth angehören. Anschließend kommt man auch noch auf den amtierenden Marktchef Franz Erhart sowie die Kandidaten Pirmin Joas und Christoph Uhl zu sprechen. Mittlerweile haben die Windgässler aus dem historischen Bärensaal ein „Windgassenhöhle-Tanzlokal mit Herz“ gemacht.

    Mit ihrem anrüchig-zweideutigen Spiel „Die Glocken von Rom“ erzeugen die Windgässler nicht nur in ihrem Bärensaal stürmischen Applaus. Sie ziehen mit kleiner Abordnung kurz vor Mitternacht zur Konkurrenz vom Obermarkt in die Alpspitzhalle.

    Gegen Mitternacht, laut Programm so um 23.66 Uhr, geht’s wieder zurück, diesmal mit einer Abordnung der Obermärktler, an beiden Orten mit open end.

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