Die Gemeinde Kirchdorf schafft die Grundlagen für die Ansiedlung eines neuen Einkaufsmarkts sowie eines Hotels. Der Gemeinderat beschloss dafür die Änderung des Bebauungsplans „Sondergebiet Handelsflächen Süd“. Außerdem wurde der Aufstellungsbeschluss für ein Mischgebiet gefasst. Welches Unternehmen neben dem bestehenden Edeka-Markt bauen will, blieb offen.
Neben dem Edeka-Markt, der im Dezember 2015 eröffnet worden war, besitzt die Gemeinde ein 6000 Quadratmeter großes Grundstück, das bereits für eine Bebauung erschlossen ist. Für die Fläche an der Fellheimer Straße liegt der Gemeinde die Bewerbung eines Investors vor, der dort laut Bürgermeister Rainer Langenbacher ein Hotel mit 23 Zimmern und einen Einzelhandels-Einkaufsmarkt mit einer Verkaufsfläche von 1000 Quadratmetern errichten möchte.
In der Sitzungsvorlage führt Langenbacher weiter aus: „Sowohl die entstehenden Übernachtungsmöglichkeiten als auch die Verbesserung der wohnortnahen Versorgung mit Lebensmitteln sind für die weitere Entwicklung der Gemeinde sehr interessante Aspekte.“ Die Räte hätten die Anfrage für dieses Projekt bereits befürwortet.
Im ausgewiesenen Sondergebiet des rechtskräftigen Bebauungsplans „Sondergebiet Handelsflächen Süd“ seien nur Einzelhandelsbetriebe aller Art bis maximal 800 Quadratmeter Nettoverkaufsfläche zulässig, erklärte Langenbacher. Großflächige Einzelhandelsbetriebe seien dort bislang nicht zulässig. Daher sei die Aufstellung eines Bebauungsplans für ein Mischgebiet im direkten Anschluss an die Sondergebietsfläche notwendig, um die aus „landesplanerischer Sicht erforderliche integrierte Lage“ nachweisen zu können. Die Änderung des Bebauungsplans sei nötig, um die Nutzungsart anzupassen und sowohl großflächigen Einzelhandel als auch ergänzende gewerbliche Nutzungen wie ein Hotel zuzulassen.
Beiden Punkten stimmte der Gemeinderat nicht einstimmig, aber mit deutlicher Mehrheit zu. Die weiteren Schritte übernimmt das Städteplanungsbüro Lars Consult. Der Bebauungsplan für das Mischgebiet umfasst 1,6 Hektar. Langenbacher zufolge wurde der Bereich bewusst großzügiger gefasst für den Fall, dass irgendwann „noch etwas dazukommen“ sollte.
Der Rathauschef fügte hinzu: „Ich höre immer wieder, dass manche lieber nach Erolzheim zum Einkaufen fahren.“ Grund sei die Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten. Deshalb habe er die Hoffnung, dass durch die geplante Neuansiedlung auch mehr Publikumsverkehr zum bestehenden Edeka-Markt entstehe. Dabei verriet Langenbacher zumindest, welche Unternehmensgruppe nicht nach Kirchdorf kommt: V-Markt.