Die Gemeinde Westendorf entwickelt in Kooperation mit dem Bayerischen Weißen Kreuz und der Fachstelle Demenz des Landkreises Ostallgäu neue Angebote zur Unterstützung von pflegenden Familien. Rund 30 Interessierte folgten der Einladung von Bürgermeister Fritz Obermaier, Krishan Wild (Geschäftsführer des Bayerisches Weißen Kreuzes) und Stephan Vogt, Demenzbeauftragter des Landkreises, zu einer Infoveranstaltung im Bürgerhaus Alpenblick.
Obermaier wies darauf hin, wie wichtig es angesichts demografischer Veränderungen im Ort sei, Angebote zur Unterstützung im Alltag anzubieten. Immer mehr Familien stellen sich der Herausforderung, die häusliche Pflege sowie Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Viele Bürger äußerten ihm gegenüber, wie wichtig es ihnen sei, dennoch im Ort wohnen bleiben zu können. Krishan Wild sagte, dass der Wirkungskreis schon länger über die Stadtgrenzen Kaufbeurens hinausgehe. So werden derzeit zehn Kunden in und um Westendorf mit professionellen Pflegeleistungen versorgt. Er freue sich, zusammen mit seinem Team weitere Angebote aufzubauen.
Stephan Vogt, Demenzbeauftragter des Landkreises, stellte die vielfältigen Formen der Unterstützung vor, die der geplante ehrenamtliche Helferkreis anbieten wird. Er warb zudem für eine Helferschulung. Künftig soll die Westendorfer Gemeindeschwester die Koordination der Angebote übernehmen. Diese wird ab 2021 direkt bei der Gemeinde in Teilzeit angestellt. Bis dahin wird Vogt als gelernter Krankenpfleger die Mitarbeiter des Bayerischen Weißen Kreuzes bei der Aufbauarbeit unterstützen. Anfragen können direkt an die Gemeindeverwaltung gestellt werden.
Weiteres Kernelement stellen Begegnungsangebote dar, die ab Mai in den neu renovierten Räumlichkeiten der ehemaligen Bäckerei in der Bauhofstraße 4 angeboten werden. Einmal wöchentlich werden sich dort pflegebedürftige Bürger für ein paar Stunden zum Austausch und zur Aktivierung der körperlichen und geistigen Fitness treffen können. Eine Pflegekraft wird dabei sein und die Gäste bei erforderlichen pflegerischen Tätigkeiten unterstützen. Sie wird in der Gestaltung von engagierten freiwilligen Helfern unterstützt, die durch die Schulung gut vorbereitet wurden. Eine monatliche Einladung zur „Angehörigen-Tankstelle“ durch die Gemeindeschwester rundet die Angebote ab. Hier sollen pflegende Angehörige die Möglichkeit erhalten, das häusliche Umfeld einmal zu verlassen, sich auszutauschen und zu stärken ohne dafür die Gemeinde verlassen zu müssen. Die Eröffnungsfeier ist für Samstag, 9. Mai, geplant.