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Steingaden kommt bei Haushaltsplanungen in Bedrängnis

Steingaden

Steingaden kommt bei Haushaltsplanungen in Bedrängnis

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    Die Gemeinde Steingaden (hier eine Ortsansicht mit dem Welfenmünster) steht vor finanziell herausfordernden Zeiten.
    Die Gemeinde Steingaden (hier eine Ortsansicht mit dem Welfenmünster) steht vor finanziell herausfordernden Zeiten. Foto: Gemeinde Steingaden (Archiv)

    „Die Rahmenbedingungen für Kommunen sind derzeit denkbar schlecht“, mit diesen Worten leitete Steingadens Bürgermeister Max Bertl die Vorstellung des Haushalts für 2024 ein. Dieser sieht Entnahmen aus den Rücklagen vor. „Wir müssen uns auf die Hinterfüße stellen und Kosten sparen, aber dabei einen Investitionsstau vermeiden“, so Bertl weiter.

    Kämmerer Siegfried Bernert stellte die Zahlen im Gemeinderat detailliert vor. Der Gesamthaushalt beläuft sich auf rund 12 Millionen Euro und teilt sich in Verwaltungshaushalt mit rund 8,3 Millionen Euro und Vermögenshaushalt mit rund 3,7 Millionen Euro auf. Im aktuellen Jahr 2024 und auch in den Folgejahren bis 2027 könne keine Zuführung an den Vermögenshaushalt erwirtschaftet werden, so der Kämmerer.

    Die größten Einnahmen des Verwaltungshaushalts 2024 stellt mit 1,7 Millionen Euro der Einkommenssteueranteil dar, gefolgt von Gebühren und Entgelten in Höhe von rund 1,25 Millionen Euro sowie Schlüsselzuweisungen mit 1,2 Millionen Euro.

    Personalkosten belasten Haushalt in Steingaden

    Mit rund 2,26 Millionen Euro machen die Personalkosten mit 27 Prozent den größten Teil der Ausgaben des Verwaltungshaushalts aus. Sie sind aufgrund von neuen Tarifabschlüssen im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent gestiegen.

    Die Kreisumlage stieg um einen Prozentpunkt auf 55 Prozent und beträgt nun rund 1,9 Millionen Euro für 2024. Die Unterhaltskosten für den sächlichen Verwaltungs- und Betriebsaufwand schlagen mit gut 1,5 Millionen Euro zu Buche.

    Das ist der größte Ausgabeposten im Gemeindehaushalt Steingaden 2024

    Das Volumen des Vermögenshaushalts 2024 beträgt rund 3,7 Millionen Euro und ist damit um 2,7 Millionen Euro niedriger als im Vorjahr. Im Haushaltsplan sind Kreditaufnahmen in Höhe von 1,93 Millionen Euro vorgesehen.

    Die Investitionsschwerpunkte sind Einrichtungen der Jugendhilfe in Höhe von 325.000 Euro. Der größte Posten entfällt hier auf die Erweiterung des Kindergartens. Für den Straßenbau sind Ausgaben von 661.730 Euro vorgesehen. Hier ist beispielsweise der Waldwegebau am Schneidberg und die Resterschließung des Baugebiets in der Vogelau berücksichtigt. 350.000 Euro sollen in den Umbau des Fohlenhofs fließen.

    Die Pro-Kopf-Verschuldung im Ort konnte im Vergleich zum Vorjahr um 130 Euro gesenkt werden und lag am 31. Dezember 2023 bei 661 Euro.

    Gemeinde Steingaden muss bei Haushalt auf Rücklagen zurückgreifen

    Im Haushalts- und Finanzplan kann keine Zuführung an den Vermögenshaushalt erwirtschaftet werden. Die Gemeinde muss damit zum Ausgleich auf die vorhandenen Rücklagen zurückgreifen. Die hohen Energie- und Kraftstoffkosten, sowie die Steigerungen bei den Personalkosten und der Kreisumlage bei gleichzeitiger Stagnation der Steuerbeteiligungen bringen die Gemeinde in Bedrängnis.

    Gemeinderat Ludwig Straub ergriff nach den Ausführungen des Kämmerers das Wort und stellte fest, dass die Ausgaben zwangsläufig steigen, wobei das Niveau der Einnahmen stabil bleibe. „Wir müssen uns bewusst machen, dass sich die Zeiten geändert haben und wir uns genau überlegen müssen, für was Geld ausgegeben wird“, so der Gemeinderat. Freiwillige Ausgaben müssen genau überdacht werden.

    Der Gemeinderat genehmigte den Haushaltsplan 2024 sowie den Finanzplan für die Jahre 2025 bis 2027 einstimmig.

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