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Von Moschee bis Möbelhaus

Kulturzentrum Lindenberg:

Von Moschee bis Möbelhaus

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    Es war eine schier unendliche Geschichte. 13 Jahre lang wurde in Kempten verhandelt, diskutiert und gestritten, ehe der Möbelriese XXXLutz im Sommer 2015 am Haslacher Berg, am südlichen Stadtrand von Kempten, sein Wohnkaufhaus mit Mitnahmemarkt eröffnete. Dass das Unternehmen nach Kempten kam, hatten die Bürger selbst festgelegt: Bei einem Bürgerentscheid 2007, bei dem 56 Prozent der teilnehmenden Kemptener für die Ansiedlung stimmten und vor dem XXXLutz einen regelrechten Wahlkampf betrieben hatte.

    Auch die für viele Kemptener gewichtige Frage, ob am Hildegardplatz, nahe der barocken Basilika St. Lorenz, eine Tiefgarage entstehen soll, entschieden die Bürger 2011 selbst – mit einem klaren Nein. 73 Prozent votierten gegen die Pläne der damaligen Stadtspitze um Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer – und sorgten so letztendlich dafür, dass der zentrale Platz der einst fürstäbtlichen Residenzstadt heute für Autos nur zur Durchreise taugt. Fast historisch wirkt aus heutiger Sicht das erste Bürgerbegehren Kemptens, als die Mehrheit der Bürger 1996 die nördliche Bahnhofstraße – heute Teil der Einkaufsmeile – zur Fußgängerzone erklärte.

    Auch in Kaufbeuren stellten die Bürger mehrmals entscheidende Weichen selbst: 2014 konnte die Abstimmung den Bau des innerstädtischen Fachmarktzentrums am Forettle nicht verhindern. Ein Jahr später sprachen sich 60 Prozent der Wähler für den Neubau eines profitauglichen Eisstadions aus. Große Wellen über Kaufbeuren hinaus schlug die Abstimmung im Juli 2018. Mit 59 Prozent der abgegeben Stimmen stellten sich die Bürger gegen den Verkauf eines städtischen Gewerbegrundstückes an den türkischen Verein „Ditib“, der dort eine Moschee bauen wollte.

    Mit über sechs Millionen Euro haben Allgäuer Städte und Landkreise seit 2015 den Flughafen in Memmingen unterstützt. Mit dem Geld wurden Gewerbeflächen gekauft, die der Airport teils für den Flugbetrieb genutzt hatte. Auch die Stadt Memmingen und der Landkreis Unterallgäu beteiligten sich – nachdem ein Bürgerentscheid den Weg geebnet hatte. Stadt und Landkreis investierten daraufhin jeweils 1,8 Millionen Euro in die Flächen.

    Weitere Bürgerentscheide:

    Heute ist das Ifen-Skigebiet saniert. Die ersten Pläne mit einer Panoramabahn zum Walmendingerhorn wurden 2012 abgelehnt.

    Die Bürger sprachen sich 2012 gegen einen B 19-Entlastungstunnel und gegen eine Verkehrsplanung für den Ortsteil Langenwang aus.

    1996 stimmen 54,77 Prozent für den Bau. Das Vorgänger-Modell des Festspielhauses wird aber nicht realisiert.

    2006 stimmen 65 Prozent der Wähler für einen Neubau. Das Gebäude wird erst über zehn Jahre später fertiggestellt.

    2010 lehnen die Wähler Rodelbahn, Bergerlebniszentrum und Waldseilgarten am Buchenberg ab.

    in Schwangau: 1998 lehnen die Bürger das Projekt in Sichtweite von Schloss Neuschwanstein ab, im Jahr 2000 stimmen sie dafür. Das Projekt wird dennoch nie verwirklicht.

    2001 wird das Projekt mit 23 Stimmen Vorsprung genehmigt, scheitert aber später vor Gericht.

    72 Prozent stimmen beim ersten Bürgerentscheid der Stadt 2012 gegen den Bau.

    Die Bürger stemmen sich 2016 erfolgreich gegen den Bau einer weiteren Anlage.

    beim „Ziegerer“: Mit 50,8 Prozent fällt die Ausbau-Variante 2015 durch.

    60 Prozent stimmen 2008 für das Projekt.

    Das Bürgerbegehren gegen das millionenschwere Bauvorhaben bekam eine Mehrheit, verfehlte aber das Quorum und war hinfällig.

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