1803 wurde in der Säkularisation nach 1000 Jahren das Füssener Benediktinerkloster aufgelöst und vom Fürstenhaus Oettingen-Wallerstein in Besitz genommen. 1839 kaufte der königlich bayerische Kämmerer Freiherr von Ponickau die Herrschaft St. Mang. 1909 ging sie an die Stadt Füssen, die im Nordflügel ihr Rathaus einrichtete.
1913 veranstaltete ein Museumsverein eine erste Ausstellung mit Leihgaben, fünf Jahre später stellte die Stadt den Bibliothekssaal für eine Dauereinrichtung zur Verfügung. In der Nachkriegszeit folgte eine Neupräsentation dieser Bestände mit einfachsten Mitteln.
Mit einer grundlegenden Neukonzeption unter dem späteren Kulturamtsleiter Thomas Riedmiller wurden 1989 die ersten drei Abteilungen „Kloster St. Mang“, „Lauten und Geigen“ und „Barockräume“ eröffnet. 1995 wurden die Ausgrabung des mittelalterlichen Kreuzgangs und die restaurierte Annakapelle in den Museumsrundgang einbezogen. Die Stadtgeschichtliche Abteilung „Aufbruch in die Moderne“ wurde 2000 der Öffentlichkeit vorgestellt.
2010 brachte die Landesausstellung „Bayern-Italien“ dem Museum einen neuen Schub. Es erhielt einen neuen Eingangs- und Kassenbereich, der ebenerdig vom Klosterhof aus zu erreichen ist, weitere Sonderausstellungsräume und einen Lift. Nach Abschluss der Landesausstellung wurde die Dauerausstellung in zeitgemäßem Design neu eingerichtet.
Die bislang letzte Erweiterung rührt aus dem Jahr 2015: Das Füssener Museum erhielt als Gegenstück zu einer neuen „Wunderkammer“ in Elbigenalp im Tiroler Lechtal eine „Schatzkammer am Lech“. Dafür wurde der letzte bis dahin privat genutzte Gebäudeteil saniert und mit einer Abteilung zur Klostergeschichte in das Museum integriert.(az)