Der Gardasee ist einer der schönsten Seen Norditaliens. Er lockt jedes Jahr Millionen von Besucherinnen und Besuchern an – und bietet traumhafte Strände an. Das Wasser bleibt oft überraschend kühl. Laut wassertemperatur.org liegt die durchschnittliche Wassertemperatur selbst im Sommer nur bei rund 21,5 °C, während sie im Winter auf etwa 8,5 °C sinkt. Doch warum erwärmt sich der See nicht stärker? Oder anders gefragt: Warum ist der Gardasee so kalt?
Übrigens: Am Gardasee muss man nicht unbedingt ins Wasser – es gibt tolle Wanderwege, schöne Radtourmöglichkeiten und auch Klettern kann man rund um den Gardasee.
Gardasee: Warum ist der Lago di Garda so kalt?
Für die Wassertemperatur und die Schichtung der Wassertemperatur innerhalb eines Sees, sind allgemein gesprochen laut SRF einige Faktoren verantwortlich: die Speisung des Sees, Wind und die Tiefe.
So wird der Gardasee hauptsächlich durch den Fluss Sarca gespeist, insgesamt durch 25 natürliche Zuflüsse, wie gardaseereisen.com schreibt. Der Fluss entspringt in den Gletschern der Adamello-Presanella-Alpen und hat einen großen Einfluss auf die Kälte des Gardasees.
Auch die Winde spielen eine Rolle bei der Wassertemperatur. Der Wind Ora weht von Süden nach Norden und ist besonders im nördlichsten Teil des Sees sehr stark. Der Wind Pelér, auch häufig „Vento“ (ital.: Wind) weht umgekehrt, von Norden nach Süden.
Gardasee: Kälte hat mit der Tiefe zu tun
Ein weiterer Faktor, der mit dem Wind zusammenspielt, ist die Tiefe des Gardasees. Laut wassertemperatur.org erreicht der See eine maximale Tiefe von knapp 350 Metern. Dadurch kann die Sonne das Wasser nur langsam erwärmen, auch wenn die Wasseroberfläche durch Sonneneinstrahlung generell ein Stück weit erwärmt wird. Besonders in den tieferen Schichten bleibt es kühl, selbst wenn die Lufttemperaturen sommerlich sind. Im Zusammenspiel mit einem konstanten Wind, der das warme Wasser an der Oberfläche wegweht, entsteht so ein konstanter Nachstrom von kaltem Wasser an die Wasseroberfläche.
Die Temperaturen im Gardasee variieren je nach Jahreszeit stark. Laut wassertemperatur.org liegt die mittlere Temperatur im Januar bei nur 8 °C, während sie im Juli auf maximal 26 °C steigen kann. Dennoch bleibt das Wasser auch im Sommer vergleichsweise frisch, weil es sich nur langsam erwärmt und die gespeicherte Kälte aus dem Winter lange erhalten bleibt.
Laut der italienischen Zeitung Garda Notizie steigen allerdings die Temperaturen des Lago di Garda im Trend der letzten zehn Jahre an und sollen durch den Klimawandel noch wärmer werden. Der Gardasee bleibt aber generell das ganze Jahr über ein eher kühles Badeziel. Laut wassertemperatur.org schwanken die Temperaturen je nach Tiefe, Wind und Jahreszeit stark. Wer wärmeres Wasser sucht, sollte sich an die flachen Uferzonen im Süden halten – oder bis in den Hochsommer warten.
Übrigens: Das Campen am Gardasee galt lange als günstige Alternative zu einem Hotel. Doch die Preise steigen immer mehr an und machen das Camping im eigenen Bus zum unfreiwilligen Luxusvergnügen.
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