Die traditionelle Blasmusik hat nach wie vor viele Freunde in der Region – besonders, wenn sie auf außergewöhnlich hohem Niveau präsentiert wird. So war das Stadltheater in Blonhofen voll besetzt mit Fans von Marsch, Polka, Walzer und böhmischem Egerländer-Style in Perfektion, als dort gleich zwei Siegerformationen des Grand Prix der Blasmusik auftraten: die heimischen Brauhaus-Musikanten sowie die Nachwuchsformation Southbrass aus Südtirol. Ganz spezielle musikalische Gäste an diesem Abend waren überdies die vier Profis des Melton Tuba-Quartetts, die mit ihrem Polizei-Orchester gerade in der Region waren und kurzerhand noch mit ins Programm genommen wurden. Bei Southbrass, die den Abend eröffneten, würde die Bezeichnung „Vorgruppe“ angesichts ihres Könnens mit Sicherheit zu kurz greifen. Die sieben Musiker (normalerweise sind es acht) spielten ein vielseitiges Programm, das auch über die Marsch-, Polka- und Walzer-Standards bewusst und reizvoll hinauszugehen verstand: so etwa beim einleitenden Marsch „Auf zum Schlern“. Fein ausgelotete, böhmische Klang-Leitplanken sowie raffinierte Ansatz-Schleifer als Spezialeffekt hörte man danach in der Polka „Am Malerwinkl“. Ganz auf den weichen Sound der Horninstrumente abgestellt zeigte sich der Walzer „Alles steht still“, absolut hörenswert auch die Solo-Nummer „Zwei außer Rand und Band“ von Stephan Hutter, in den Soli virtuos und fetzig umgesetzt von Philipp Cottini (Tenorhorn) und Alexander Egger (Bariton). Moderner und überzeugend schließlich der letzte Nummernblock mit dem synkopenfreudigen Stück „Lucky Life“, einem Ausflug zum „Funk?“ sowie dem lässig-groovigen „Brass Mood“.
Blasmusik