Andreas Becherer erschien bestens gelaunt im Presseraum des Colonel-Knight-Stadions. Der Co-Trainer des ESV Kaufbeuren, der am Sonntag erneut den erkrankten Daniel Jun vertrat, freute sich über ein perfektes Hessen-Wochenende mit makelloser Sechs-Punkte-Ausbeute. Dem 4:3 über die Kassel Huskies folgte in Bad Nauheim ein 3:1 beim aktuellen DEL2-Schlusslicht. Die Buron Joker kletterten durch den Auswärtssieg eine Position nach oben.
Schlusslicht nach dem Tabellenführer eine mentale Herausforderung
„Ein absoluter Fight. Für uns war es wichtig, dass wir die Köpfe freibekommen, nachdem wir am Freitag Kassel geschlagen hatten. Wenn man dann zum Tabellenletzten kommt, muss man das mental auf die Kette kriegen. Das haben die Jungs auch gemacht“, lobte der 46-Jährige sein Team, das sich in einem intensiven Duell am Kurpark in den entscheidenden Situationen kaltschnäuziger, zielstrebiger und effektiver präsentierte.
ESVK schießt Tore zum richtigen Zeitpunkt
Jere Laaksonen (5.), Leon Sivic (29.) und Joseph Lewis (60./Empty-Net) schossen die ESVK-Tore. „Immer zum richtigen Zeitpunkt“, wie Becherer anmerkte. Er ergänzte: „Ich habe mir das Nauheimer Spiel in Dresden angeschaut und war da schon auf den Zehenspitzen, weil ich fand, dass sie total verändert sind zu dem, was man davor gesehen hat. Laufbereit und kampfstark.“
42:39 lautete das Schussverhältnis zugunsten der Rot-Weißen in der vierten Partie unter der Regie des neuen Trainers Mike Pellegrims. Der Deutsch-Belgier analysierte: „Wenn der Start nicht da ist, hat man gesehen, was passiert. Dann läuft man hinterher. Wir haben es 40 Minuten lang sehr gut gemacht, müssen es aber über 60 Minuten umsetzen. Es ist ein Prozess, wir müssen weiter lernen.“
Kaufbeuren immer noch ersatzgeschwächt
Bei den Gästen fehlten die verletzten Max Oswald und Rihards Babulis sowie Premysl Svoboda (erkrankt). Die Rückkehr des ehemaligen Nauheimers Tomas Schmidt an die alte Wirkungsstätte fiel aus, weil der DEL2-Disziplinarausschuss den ESVK-Verteidiger am Samstag für drei Spiele gesperrt hatte. Dafür war Jacob Lagacé erneut mit von der Partie.
2133 Zuschauer erlebten einen offenen Schlagabtausch – der mit sechs Strafminuten für die Roten Teufel auch äußerst fair verlief. Beide Mannschaften erarbeiteten sich eine Reihe von guten Gelegenheiten. Nach dem Anschlusstreffer durch den Finnen Henri Kanninen (45.) schnupperten die Mittelhessen mehrfach am Ausgleich, konnten den starken Daniel Fießinger aber nicht überwinden. Auf der anderen Seite verpassten die Allgäuer wiederholt die Vorentscheidung, weil auch Niklas Lunemann im EC-Kasten eine überzeugende Vorstellung bot.
Daniel Fießinger kaum zu überwinden
Wenn die Torhüter den Puck nicht mit der Kelle, Schoner, Stock- oder Fanghand abwehrten, half das Gestänge: Alexander Thiel (8.) und Nolan Yaremko (41.) scheiterten ebenso am Pfosten wie die Bad Nauheimer Edwin Tropmann (13.) und Parker Bowles (40.). Zweieinhalb Minuten vor der finalen Sirene nahm Mike Pellegrims das Timeout. Lunemann ging vom Eis, doch auch mit einem Feldspieler mehr verpassten die Roten Teufel den Ausgleich. Joseph Lewis schnürte 24 Sekunden vor Ultimo den Sack zu. Heißt: Die Rote Laterne brennt (vorerst) weiter in der Wetterau und der ESVK rückt auf Platz drei vor.
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