Seit der Umstellung auf die Winterzeit vor gut einer Woche ist es besonders deutlich zu spüren: Die Tage sind wieder extrem kurz, nur wenige Stunden am Tag scheint die Sonne, wenn sie es überhaupt schafft, sich durch den Nebel zu kämpfen. Umso mehr sehnen sich die Menschen jetzt nach Helligkeit und Wärme.
Licht ins trübe Novembergrau bringen
Zumindest ein bisschen Licht ins trübe Novembergrau wollen die Stadt Kaufbeuren und der Künstler Benjamin Sandro Jantzen bringen – und laden auch in diesem Jahr zu „Kaufbeuren leuchtet“ ein. Das Lichtkunstprojekt verwandelt die Altstadt nach Einbruch der Dunkelheit in ein leuchtendes Gesamtkunstwerk. Bewundern können es Besucherinnen und Besucher heuer von Freitag, 15., bis Sonntag, 17. November, täglich von 18 bis 21 Uhr. In diesem Jahr wird das Kunst-Event erstmals zeitgleich mit dem „Candle-Light-Shopping“ der Aktionsgemeinschaft Kaufbeuren (AK) eröffnet.
Werke vereinen das Irdische mit dem Paradiesischen
Unter dem Titel „Himmel & Erde“ vereinen dabei zwei Werke Jantzens das Irdische mit dem Paradiesischen in ihrer künstlerischen Aussage, heißt es in einer Pressemitteilung der Veranstalter. Lebendige Bilder werden auf die Fassade des Rathauses und den Innenraum der Dreifaltigkeitskirche projiziert, wo der Mainzer Dekanatskantor Arno Krokenberger passende Orgelmusik spielen wird. So entstehe „ein Diptychon aus Videomapping und einer immersiven 360-Grad-Projektion“. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) eröffne sich eine visuelle Erzählung, „die über die Grenzen klassischer Kunst hinausgeht“, verspricht die Ankündigung.
„Kaufbeuren leuchtet“ seit 2019 jedes Jahr im November
„Kaufbeuren leuchtet“ ist ein Format der Kulturförderung der Stadt Kaufbeuren und findet seit 2019 jedes Jahr im November statt. 2023 gestaltete erstmals der Künstler Benjamin Jantzen die Kaufbeurer Gebäudefassaden, Straßen und Plätze mit Video-Animationen, Farben und Lichtquellen. Jantzen (Jahrgang 1979) lebt und arbeitet als Medien- und Digitalkünstler in Mannheim. Er schafft Projektionen im urbanen Raum und arbeitet als freier Videodesigner für Oper und Theater, unter anderem am Nationaltheater Mannheim, am Seoul Art Center und bei den Salzburger Festspielen.
Gelegenheit für erste Weihnachtseinkäufe
Neben dem Kunstgenuss bietet sich am Freitag, 15. November, auch die Gelegenheit, erste Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Denn zum „Candle-Light-Shopping“ , das heuer zum 22. Mal stattfindet, bleiben die Geschäfte in der Altstadt an diesem Abend bis 22 Uhr geöffnet und locken mit Sonderaktionen. Parallel bieten Künstlerinnen und Musiker ein buntes Programm. „Die Stadt ist an diesem Abend voller Leben. Überall funkeln Lichter, die Menschen genießen die Atmosphäre aus Shopping, Kulinarik und Unterhaltung“, freut sich AK-Vorstandsmitglied Simone Page. Viele der rund 10.000 Gäste, die die AK jährlich zählt, nutzen den Abend, um sich frühzeitig nach Geschenken umzuschauen.
Angebot an Buden mit Essen und Trinken erweitert
Dass die Aktionsgemeinschaft im vergangenen Jahr das Angebot an Buden mit Essen und Trinken erweitert hat, kam bei den Besucherinnen und Besuchern gut an. Örtliche Gastronomen und Standbetreiber bieten auch heuer eine große Auswahl heißer und kalter Getränke, Crêpes und Waffeln oder herzhafte Spezialitäten wie Burger an.
Highlight dürfte wieder die Feuershow von Anam Cara werden. Die Artistinnen und Artisten springen wagemutig über brennende Seile, jonglieren mit Fackeln, angefeuert von heißen Partybeats und dem Beifall der Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Künstlergruppe tritt um 18 Uhr, 19.30 Uhr und 21 Uhr in der oberen Kaiser-Max-Straße auf. Die Ludwigstraße bietet Livemusik, Lichtinstallationen und Lagerfeuer. Am Zollhäuschen wollen die Mitwirkenden der „Aufbruch-Umbruch Show“ mit ihren Performances um 19 Uhr und 20 Uhr die Gäste beeindrucken – allerdings nur bei trockenem Wetter.
Beliebt ist auch das Lichterlabyrinth am Obstmarkt, in dem 1000 Kerzen leuchten. Die magische Installation zieht jedes Jahr viele Besucher an. Die Fußgängerzone wird die Kulturwerkstatt mit brennenden Fackeln und funkelnden Leuchtobjekten in ein faszinierendes Licht tauchen. Kinder, die selbst ein Licht in die Altstadt mitbringen, dürfen sich bei der Kulturwerkstatt über eine süße Belohnung freuen. Der Eintritt zu allen Programmpunkten (im Detail zu finden unter www.candlelight-shopping-kaufbeuren.de) sowie zu „Kaufbeuren leuchtet“ ist frei.
Veranstalter rufen zum Fotowettbewerb auf
Erstmals rufen die Veranstalter in diesem Jahr zum Fotowettbewerb auf. Sowohl Hobby- als auch Profifotografen sollen die Atmosphäre des „Candle-Light-Shoppings“ und von „Kaufbeuren leuchtet“ einfangen. Ob mit dem Smartphone oder professioneller Kamera – wichtig sei der ausdrucksstarke Moment, so die Veranstalter. Eine Jury kürt die besten Fotos und belohnt deren Urheber mit Geschenk-Schecks der AK, Infos dazu unter www.wir-sind-kaufbeuren.de/fotowettbewerb.