Als nach dem Zweiten Weltkrieg die deutschstämmige Bevölkerung und damit auch die Hauptakteure der Gablonzer Glas- und Schmuckindustrie aus Böhmen vertrieben wurden, trafen sich bekanntlich viele im Allgäu wieder, um im heutigen Neugablonz ihre stark arbeitsteilige Branche wiederaufzubauen. Doch es gab auch andere Regionen auf dem Gebiet der späteren Bundesrepublik, wo Heimatvertriebene aus dem Isergebirge ihre Industrie aufleben ließen. Dazu zählte der Taunus. Rund 70 Betriebe der Glaserzeugung und Glasveredelung gab es dort ab 1956. Führender Hersteller waren die Hessen-Glaswerke in Oberursel/Stierstadt, die bis 1990 existierten. Die neue Sonderausstellung "Hessen-Glaswerke - Gablonzer Glas aus dem Taunus" im Isergebirgs-Museum zeigt Parallelen in der Entwicklung und die Beziehungen zwischen der Gablonzer Industrie in Hessen und im Allgäu auf. Vor allem aber gibt sie Zeugnis vom hohen Niveau der Produkte der Hessen-Glaswerke.
Gablonzer Industrie in Hessen