An einem handfesten Debakel gerade noch vorbeigeschrammt, aber dennoch wichtige Punkte für den Klassenerhalt in der Bayernliga gesammelt: Die DJK Kaufbeuren hat sich in letzter Minute dank eines starken Endspurts mit 64:61 (32:39) gegen das bis dato in zwölf Spielen noch sieglose Schlusslicht SB DJK Rosenheim II durchgesetzt.
Zumindest das Publikum war voll da
Vor eigenem Publikum in der vollen Schraderhalle legten die Kaufbeurer erneut eine desolate erste Halbzeit hin, ehe sie die Partie in der zweiten Hälfte besser in den Griff bekamen und in der Schlussphase drehten. „Wir wollten es tunlichst vermeiden, dieses Spiel zu unterschätzen, aber vielleicht ist das doch nicht ganz gelungen – zumindest zum Start. Wir kommen seit der Weihnachtspause überhaupt nicht in die Spiele rein in diesem neuen Jahr, das zieht sich durch wie ein roter Faden“, sagt DJK-Trainer Isidoro Peronace.
Sowohl in Offensive wie Defensive habe sein Team abermals keinerlei Rhythmus gefunden in den ersten beiden Vierteln. „Es wirkte schläfrig, pomadig – und das wieder in der eigenen Halle. Kein gutes Bild. Aber die Moral ist definitiv intakt, auch wenn es ein wirklich schmutziger Arbeitssieg war am Ende.“
DJK verkrampft und ideenlos
Der Gegner aus Oberbayern reiste mit gerade einmal sechs Spielern an, präsentierte sich aber von Beginn an keineswegs wie ein abgeschlagener Tabellenletzter und sicherer Abstiegskandidat. „Sie haben eine rundum erneuerte Mannschaft und einen neuen Trainer im Vergleich zur Hinrunde und dazu überhaupt nichts zu verlieren“, sagte Peronace. Seine Truppe hingegen sei verkrampft und ideenlos an den Start gegangen.
Nach dem ersten Viertel war das mit 17:18 aus Sicht der DJK noch zu verkraften, doch im zweiten Spielabschnitt zogen die Rosenheimer zwischenzeitlich bis auf 18 Zähler davon, zur Halbzeit lag der Außenseiter mit 39:32 vorn. Die Kaufbeurer waren drauf und dran, den Gästen ihren ersten Saisonerfolg auf dem Silbertablett zu servieren.
Neuzugang Tobias Chloupek überzeugt
Es lag auch an Neuzugang Tobias Chloupek, dass die DJK nach dem Seitenwechsel doch noch zurück ins Spiel gefunden hat. Der 25-jährige Flügelspieler, der zuletzt beim Ligakonkurrenten TSV Schwaben Augsburg aktiv war und zwei Wochen zuvor noch gegen die DJK gespielt hatte, war gemeinsam mit Max Beinhofer mit 13 Punkten bei seinem Debüt auf Anhieb bester Werfer der Kaufbeurer. Ein Sonderlob sprach Peronace außerdem seinen beiden Aufbauspielern Alex Susock und Dominik Titz aus, die neben wichtigen Treffern in der Schlussphase besonders auch in der Defensive einen großartigen Job gemacht hätten – wie sich Führungsspieler in schwierigen Situationen eben präsentieren sollten.
„In der Verteidigung den Allerwertesten aufreißen“
„Auch wenn du offensiv einen echt schwierigen Abend erlebst und so gut wie nichts triffst, was halt einfach mal vorkommt, musst du dir eben in der Verteidigung den Allerwertesten aufreißen, und irgendwann kommen dann schon deine Momente“, sagt der DJK-Coach. Die kamen im Schlussviertel, in das die Kaufbeurer mit einem 46:53-Rückstand gegangen waren. Den sechs wackeren Rosenheimern ging allmählich gegen die elf DJK’ler die Puste aus – und es waren die erfahrenen Susock, der mit einem Dreier zunächst den Anschluss zum 58:61 hergestellt hatte, und Titz, der kurz darauf mit zwei Freiwürfen und dann ebenfalls aus der Distanz den viel umjubelten Treffer zur 63:61-Führung landete. Den Endstand von 64:61 besorgte Center Max Beinhofer schließlich von der Freiwurflinie.
Für die DJK Kaufbeuren spielten (Punkte):
Beinhofer, Chloupek (je 13), Susock (12), Titz (9), Özer (8), Taltakaev (5), Hacker, Pejnovic (je 2), Hanuti, Köhler, Pané.
Beinhofer, Chloupek (je 13), Susock (12), Titz (9), Özer (8), Taltakaev (5), Hacker, Pejnovic (je 2), Hanuti, Köhler, Pané.
DJK mit weiterem Heimspiel
Die nächste Chance, endlich auch in der Schraderhalle einen rundum überzeugenden Auftritt hinzulegen, gibt es für die DJK am kommenden Samstag, 1. Februar, wenn ab 19.30 Uhr der TSV Milbertshofen zu Gast ist.
Gegen die viertplatzierten Münchner gab es auswärts in der Hinrundenpartie an einem rabenschwarzen Tag eine deutliche 48:59-Niederlage. Peronace: „Da gibt es etwas gutzumachen, und jetzt darf auch zu Hause der Knoten endlich mal platzen. Wir sind sicher der leichte Außenseiter, aber auch mal fällig für eine Überraschung in der Schraderhalle.“
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