La Follia – das ist einerseits ein melodisch-harmonisches Muster mit außerordentlich großem Wirkungs- und Variationspotenzial, das vor allem in der Barockzeit zur vollen Blüte gelangte. Andererseits ist es gerade deshalb der passende Name für ein historisch orientiert musizierendes Trio, bestehend aus der Kaufbeurer Meister-Violinistin Julia Kuhn, David Wright am Cembalo und Sebastian Comberti am Barockcello, das auf Einladung des Kulturring im Festsaal von Kloster Irsee gastierte. Schließlich ist La Follia vielleicht die treffendste Bezeichnung für Barockmusik an sich. Haben sich doch unzählige Tonkünstler – unter ihnen Arcangelo Corelli oder Antonio Vivaldi – in dieser Epoche immer wieder und zunehmend virtuos-komplex an diesem 16-taktigen Muster versucht. Mit würdevoll-erhabenem, meist in Moll gehaltenem Dreier-Takt von unglaublichem Ohrwurmcharakter bespielten sie die ganze Gefühls- und Affekten-Klaviatur. Markante Beispiele dafür gab es bei diesem beeindruckenden Konzertabend unter dem Motto „Lamento – Follia“ zu hören.
Virtuosität auf höchstem Niveau
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