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Mit 18 ins eigene Heim

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Mit 18 ins eigene Heim

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    Promicron Spatenstich
    Promicron Spatenstich Foto: divers

    Meilenstein, Leuchtturmprojekt, Signalwirkung – diese Begriffe fielen gestern häufiger. Erwachsen ist Promicron zwar längst. Bald wird das Kaufbeurer Unternehmen aber auch flügge. Der Umzug vom Gründerzentrum Innovapark in das eigene Haus steht an, wenn Promicron 18 Jahre alt wird. Auf der Baustelle wurde nun der erste Spatenstich für das Büro- und Produktionsgebäude in der Gottlieb-Daimler-Straße direkt an der B 12 gefeiert. Ende 2020 ist der Einzug geplant. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich nach Unternehmensangaben auf sechs Millionen Euro.

    „Mit einem jährlichen Wachstum von 30 Prozent sind die Räume im Innovapark allmählich zu klein“, sagte geschäftsführender Gesellschafter Hubertus von Zastrow. Der Kombination aus Sensorik, Funkübertragung, Software, Algorithmus, Datenverarbeitung und künstlicher Intelligenz gehöre die Zukunft. Mit 40 Mitarbeitern sei die Mikrotechnikschmiede Promicron Weltmarkführer bei der Entwicklung und Herstellung von sensorischen Werkzeughaltern und drahtlosen Temperatursensoren. Der Neubau soll der weiteren Entwicklung des Unternehmens und der digitalen Zerspanung Schub verleihen. Denn auf den drei Etagen des künftigen Hauptgebäudes und in der Produktionshalle ist Platz für bis zu 110 Mitarbeiter. Eingeflossen in die Architektur ist auch das charakteristische „i“ aus dem Promicron-Logo – künftig gut sichtbar von der B 12 aus. Der Neubau soll die Vorgaben der Energieeinsparverordnung um gut 20 Prozent übertreffen.

    Unter dem Dach des Neubaus wird auch das bestehende hiesige Technologietransferzentrum (TTZ) der Hochschule Kempten als Kompetenzschmiede für digitale Zerspanung neu ausgerichtet. Es soll die heimische Wirtschaft technologisch unterstützen, Arbeitsplätze sichern und die Wettbewerbsfähigkeit der Partnerunternehmen stärken. Dass dies keine Selbstverständlichkeit sei, betonte Landtagsabgeordneter Bernhard Pohl (FW). Auch der Intervention von ihm und seines Abgeordnetenkollegen Franz Pschierer (CSU) sei es zu verdanken gewesen, dass die Finanzierung im Landeshaushalt doch noch festgeschrieben wurde. „Bayern ist führender Technologiestandort“, sagte Pohl. „Aber man muss auch etwas dafür tun.“

    Nicht nur der Landtag stehe hinter dem Vorhaben, sondern auch die ganze Region, sagte Oberbürgermeister Stefan Bosse, der auf die Anfänge des damaligen Mikrotechnikzentrums 2002 und das bis heute bestehende Unternehmensnetzwerk verwies. Die Stadt übernimmt künftig die Mietkosten für das TTZ. „Ein weiterer Anknüpfungspunkt Kaufbeurens an die Hochschule Kempten“, sagte Bosse erfreut – und sicher nicht der letzte. Laut Professor Dr. Andreas Rupp von der Fakultät Maschinenbau sollen Lehrkräfte und Studenten dort künftig Hochschulprojekte, neue Produkte und Innovationen rund um die Industrie 4.0 vorantreiben. Demnächst werde mit der Professoren-Akquise begonnen.

    Die ganze Bandbreite der Promicron-Produktfamilie zeigt ein konkurrenzloser Temperaturfühler, der den Braten im Ofen selbstständig auf den Punkt garen lässt und für den Küchenmaschinenhersteller Miele entwickelt wurde. Hochtechnologie für die Küche daheim. Die gleiche Messtechnik sei auch für Elektromotoren vor allem im Maschinenbau denkbar, sagte geschäftsführender Gesellschafter Dr. Rainer Wunderlich. Denn immer wichtiger werde die Prämisse: kleiner, leistungsfähiger, robuster.

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