Vögel müssen auch im Winter trinken. Sind natürliche Pfützen und andere Trinkstellen wie Teiche und Seen zugefroren, geraten die Tiere in Bedrängnis. „Notfalls fressen Vögel auch frischen Schnee und stillen so ihren Durst. Ist der Schnee aber vereist oder stark verschmutzt, hilft er ihnen wenig“, weiß Christine Räder, Geschäftsstellenleiterin der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Ostallgäu-Kaufbeuren. Besonders gefährlich sei starker Frost bei gleichzeitiger Trockenheit. Die Tiere müssen dann weit fliegen, um Wasser zu finden. Dadurch verschlechtere sich ihr Energiehaushalt, was lebensbedrohlich sein kann.
Viele Vogelfreunde vergessen das Wasser
Ein futterreicher Garten oder verlässliche Futterstellen können den Vögeln helfen, schnell Energie aufzutanken. Viele Vogelfreunde vergessen aber, dass die Tiere auch sauberes Trinkwasser benötigen. „Blickt man in die Gärten, sieht man viele Futterstellen. Wasser bietet kaum jemand an“, beobachtet Räder. Dabei mache gerade trockenes Körnerfutter die Vögel besonders durstig.
Der Bund Naturschutz bittet Gartenbesitzer, ihr Grundstück wildtierfreundlich zu gestalten und Tränken anzubieten. Eine flache Schale mit frischem Wasser reiche. Die Vogeltränke sollte an einem übersichtlichen Ort aufgestellt werden, damit sich die Tiere bei Gefahr schnell in Sicherheit bringen können.
Tipps gegen gefrorene Tränken
Tiefe Temperaturen lassen das Wasser in der Schale schnell zufrieren. Die einfachste Lösung ist, das Eis zu entfernen und frisches, lauwarmes Wasser nachzufüllen. Einen einfachen Tipp verrät Räder: „Wassertränken können mit einer Kerze oder einem Grablicht eisfrei gehalten werden. Das Grablicht am besten in einen Betonring oder durchlöcherten Übertopf stellen, damit der Luftaustausch gewährleistet bleibt und die Kerze nicht ausgeht. Eine flache Keramikschale mit Wasser wird dann einfach daraufgestellt.“ Lässt man die Kerze nur tagsüber brennen, kann sie mehrere Tage genutzt werden. Das Wasser muss täglich gewechselt werden. Nicht nur, weil es über Nacht wieder zufriert, sondern aus hygienischen Gründen.
Manche Vögel baden auch bei Minusgraden
Manche Vögel baden auch bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Sie reinigen damit ihr Gefieder und versuchen, Schmutz und Parasiten loszuwerden. Viele Vögel haben auch einfach Spaß am Baden, besonders, wenn es nach einer längeren Frostperiode wieder milder ist. Wer ein Vogelbad anbieten möchte, muss nur wenig beachten: „Die Bäder müssen flach sein, damit die Vögel darin stehen können. Außerdem sollten sie an einem Ort im Garten platziert werden, der gut überschaubar ist, um lauernde Feinde früh zu entdecken“, weiß Räder. Denn Katzen nutzen gerne die Unaufmerksamkeit der Vögel während eines ausgiebigen Bades.
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