Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kaufbeuren
Icon Pfeil nach unten

Zirkuläres Bauen: Altes Material nutzen und umweltfreundlich neu gestalten

Teurer Rohstoff-Irrsinn

Wertvolle Bauteile clever nutzen, statt sie auf den Müll zu schmeißen

Katharina Gsöll
    • |
    • |
    • |
    Im denkmalgeschützten Supertecture-Headquarter sind fast nur Materialien verbaut, die ansonsten im Müll gelandet wären.
    Im denkmalgeschützten Supertecture-Headquarter sind fast nur Materialien verbaut, die ansonsten im Müll gelandet wären. Foto: Mathias Wild

    Die Bauindustrie ist einer der größten Umweltverschmutzer unserer Zeit. Jedes Jahr werden Millionen Tonnen Bauschutt produziert, ein Großteil davon wird energieintensiv entsorgt. Gleichzeitig werden Unmengen an Rohstoffen für neue Bauprojekte verbraucht.

    Altmaterial ist kein Abfall

    Dabei gibt es eine naheliegende Lösung: Materialien wiederzuverwenden, anstatt sie als Abfall zu betrachten. Alte Bauteile, Fenster, Holzbalken oder Ziegelsteine haben oft eine längere Lebensdauer, als man denkt. Durch kreative Planung lassen sich diese Materialien in Gebäude integrieren, ohne dass neue Rohstoffe abgebaut werden müssen.

    Das Team von Supertecture in Kaufbeuren verwandelt scheinbar wertlosen Müll in architektonische Schmuckstücke.
    Zirkuläres Bauen bedeutet nicht nur, Materialien wiederzuverwenden, sondern auch bestehende Gebäude zu sanieren, anstatt sie abzureißen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern bewahrt auch kulturelles Erbe und Identität von Städten. Die „Lilli“, wie das Hauptquartier von Supertecture liebevoll genannt wird, ist ein schönes Beispiel. Und dort zeigt sich auch: zirkuläres Bauen ist nicht nur für Umwelt- und Denkmalschutz interessant, sondern auch für Bauherren mit begrenztem Budget.

    „Super Circle“ leistet wichtige Aufklärungsarbeit

    Dass der Großteil alter Baumaterialien entsorgt wird, liegt nicht nur an fehlenden rechtlichen Vorgaben, sondern auch an mangelndem Bewusstsein. Veranstaltungen wie der „Super Circle“ in Kaufbeuren leisten hier wichtige Aufklärungsarbeit. Denn die Referentinnen und Referenten beweisen, dass vermeintlicher Abfall wertvolle Ressourcen birgt.

    Die Bauindustrie muss sich dringend wandeln. Angesichts von Klimawandel, Rohstoffknappheit und steigenden Baukosten kann zirkuläres Bauen eine entscheidende Rolle spielen. Statt weiter auf kurzfristige Lösungen und ressourcenintensives Bauen zu setzen, sollten Politik, Städte und Architekten gemeinsam daran arbeiten, Wiederverwendung zum Standard zu machen. Supertecture zeigt, dass es funktioniert – jetzt muss der Rest der Branche nachziehen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden