Wie viel fehlt der Stadt Kempten, um die Klimaziele für 2035 zu erreichen? Mit welchen Projekten versucht die Stadt, CO2 einzusparen, und wie ist der aktuelle Stand? Alle Kemptenerinnen und Kemptener sollen das künftig online jederzeit einsehen können. Mithilfe des schwedischen Unternehmens „ClimateView“ soll das möglich sein. Wie genau, das erklärte Dr. Petra Hausmann, Klimaschutzberaterin beim Energie- und Umweltzentrum Allgäu (Eza), in der jüngsten Sitzung des Klimaschutzbeirates der Stadt Kempten.
ClimateView unterstützt Städte und Kommunen dabei, Klimaschutzkonzepte zu planen, umzusetzen und zu überwachen. Das funktioniert über eine Online-Plattform, auf der etliche Daten der einzelnen Kommunen rund um Klimaschutz gesammelt werden, zum Beispiel die Energie- und Treibhausgasbilanz, die kommunale Wärmeplanung oder Klimaschutzmaßnahmen, die die Kommune bereits ergreift. Diese Daten werden schließlich mit den Klimaschutzzielen der jeweiligen Kommune abgeglichen. Das Ergebnis aus diesem Vergleich zeigt dann auf ClimateView, ob und wann die Kommune ihre gesetzten Klimaschutzziele erreicht.
Deutschlandweit nutzen bereits andere Städte und Kommunen ClimateView, darunter Ravensburg, Mannheim und Heidelberg. In Kempten läuft die Einführung von ClimateView noch als Pilotprojekt. Aktuell werde die Plattform mit den Klimadaten der Stadt befüllt, sagt Thomas Weiß, Klimaschutzmanager in Kempten: „Das dauert sicher noch seine Zeit.“ Die Daten müssen nämlich manuell auf die Plattform übertragen werden, erklärt Hausmann.
„Wir wollen einfach nach außen zeigen, was wir in Sachen Klimaschutz erreichen“
Für Kempten werde nicht nur die kommunale Wärmeplanung, die Energie- und Treibhausgasbilanz aus dem Jahr 2023 und die Klimaschutzmaßnahmen aus dem Klimaplan 2035 auf die ClimateView-Plattform übertragen, sagt Hausmann. Auch das aktuelle klimapolitische Arbeitsprogramm und der Appell für Eneuerbare Energien werde in die Plattform integriert. Neue Maßnahmen oder neue Konzepte können jederzeit auch nachträglich in ClimateView aufgenommen werden. Dadurch werde möglichst genau und aktuell abgebildet, wie wirksam die Klimaschutzbemühungen der Stadt sind und wie weit die Stadt nach aktuellem Stand von den Klimazielen 2035 entfernt ist.
Im letzten Schritt will die Stadt ClimateView für die Bevölkerung zugänglich und die Daten transparent machen. Im Dezember will der Klimaschutzbeirat darüber entscheiden, ob und welche Daten und Übersichten genau für die Kemptenerinnen und Kemptener öffentlich einzusehen sein sollen. Bis dahin soll die Datenübertragung abgeschlossen sein. „Wir wollen einfach nach außen zeigen, was wir in Sachen Klimaschutz erreichen“, sagt Weiß.
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