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Der Hospizverein Kempten-Oberallgäu bietet Trauergespräche für jeden auf dem katholischen Friedhof an.

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Eine Friedhofsbank zum Trauern: Neues Angebot vom Hospizverein

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    Am Apfelbaumgrab hinter der großen Christusfigur können Trauernde für ein Gespräch neben Trauerbegleitern des Hospizvereins Kempten-Oberallgäu Platz nehmen.
    Am Apfelbaumgrab hinter der großen Christusfigur können Trauernde für ein Gespräch neben Trauerbegleitern des Hospizvereins Kempten-Oberallgäu Platz nehmen. Foto: Ralf Lienert

    „Trauergespräche auf der Hospizbank“ ist ein neues Angebot des Hospizvereins Kempten-Oberallgäu auf dem katholischen Friedhof. Während der Sommermonate können Trauernde jeden Mittwoch zum Apfelbaumgrab hinter der großen Christusfigur kommen. Dort erfahren sie Begleitung durch den Trauerweg.

    „Unsere Angebote sind offen für alle, unabhängig von der Todesursache und dem Sterbeort“, sagt Koordinatorin Pia Farkas-Liesenfeld. Aus ihrem Team sind ehrenamtlich tätige Trauerbegleiter jeden Mittwoch bei trockenem Wetter von 17 bis 18.30 Uhr vor Ort. Eine Bank des Hospizvereins steht schon, weitere werden in Absprache mit der Pfarrei St. Lorenz aufgestellt.

    Stadtpfarrer Thomas Rauch sieht den Friedhof als besonderen Ort: „Es ist wichtig, dass wir eine Verbindung zu den lieben Verstorbenen über den Tod hinaus suchen und verspüren können.“ Er macht auch deutlich: „Die Humanität einer Gesellschaft bemisst sich maßgeblich darin, wie wir mit dem Sterben und dem Tod umgehen.“ Für ihn passt das Angebot des Hospizvereins gut zum katholischen Friedhof, den er für alle Religionen geöffnet hat.

    „Trauern ist die Lösung - nicht das Problem“, sagt die Palliativfachkraft. „So kann es gut tun, ein Stück auf dem Trauerweg begleitet zu werden. Dies kann direkt nach dem Versterben des Angehörigen oder eines nahestehenden Menschen sein oder auch nach Jahren.“

    Trauerfrühstück, Wandern in der Zeit der Trauer und Waldbaden

    Manchmal reichen ein bis zwei Gespräche, manchmal tue ein längeres Stück Weg miteinander gut. Der Verein hat dazu schon gute Erfahrungen in Sonthofen gemacht. Dort bietet das mobile Friedhofscafé trauernden Menschen die Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen mit anderen auszutauschen.

    Für die Trauerbegleitung hat der Hospizverein weitere Angebote wie ein Trauerfrühstück: „Monatlich laden wir in das Café des Margaretha- und Josephinen-Stifts zu ‚Zwischen den Zeiten‘ ein.“ Es gibt ein offenes Singen für Trauernde, Ehrenamtliche, Angehörige, Hauptamtliche und Freunde des Hospizes.

    Mit dem Angebot „Wandern in der Zeit der Trauer“ stellt der Hospizverein die Kraft der Natur und die Bewegung des eigenen Körpers in den Mittelpunkt. „Die frische Luft und so mancher Impuls kann in der Zeit der Trauer gut tun“, sagt Farkas-Liesenfeld. In die gleiche Richtung geht die Trauerbegleitung im Oberstdorfer Heilwald oder Waldbaden im Kreuzthal. „In der Trauer die Kraft der Natur entdecken und die beruhigende und stärkende Wirkung des Waldes erleben, so kann die Trauer eine andere Farbe bekommen“, sagt Trauerbegleiterin Sandra Bär.  „Unsere Angebote können wir ausschließlich durch Spenden realisieren und aufrechterhalten“, sagt Farkas-Liesenfeld.

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