In einer „Mini-Siedlung“ sollen Menschen mit und ohne Behinderung in Gemeinschaft leben. Dieser Gedanke sei zwar noch Zukunftsmusik, erklären Heilpädagogin Anna Kos und Geschäftsleiter Roland Birk, doch die erste Hürde zur Verwirklichung nahm das Projekt nun: Der Gemeinderat Buchenberg diskutierte den Bebauungsplan während seiner jüngsten Sitzung. Das Projekt soll das Angebot der Freien Heilpädagogischen Werkstatt und Förderstätte in Albris ergänzen.
Menschen mit und ohne Behinderung leben in Albris zusammen
Drei bis vier Häuser, eher „Häuschen“, sagt Kos, sollen einmal kreisförmig angeordnet auf dem Gelände östlich der Freien Schule stehen. Zunächst aber wolle man mit dem Bau von bis zu zwei Einheiten starten. Diese sollen einstöckig gestaltet werden und mit einer Grundfläche von maximal 300 Quadratmetern.
Wann der Bau starten könnte, sei abhängig vom Verfahren und das stehe noch ganz am Anfang. Neben gemeinschaftlichem Wohnen soll es bei dem inklusiven Angebot auch Apartments geben, „in denen schwerstbehinderte Menschen betreut werden können, die dann nach ihren ganz individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten am Gemeinschaftsleben teilnehmen können“, erläutert Kos.
Bedarf nach Wohngruppen im Oberallgäu vorhanden
Die Möglichkeit zum Wohnen richte sich vor allem an Menschen, die in der Freien Heilpädagogischen Werkstatt oder Förderstätte arbeiten. Kos sagt: „Hier kommen Erwachsene zum Arbeiten zusammen. Und in diesem Lebensalter fehlen Wohnplätze.“ Bislang gebe es solche Angebote vor allem in Kempten. Neben dem Bedarf an mehr Plätzen bestehe bei vielen Betroffenen auch der Wunsch nach Alternativen, erläutern Kos und Birk: „Es wird zum Beispiel nach Wohngruppen gefragt, in denen keine Smartphones an der Tagesordnung sind.“
Gemeinderat unterstützt das Projekt in Buchenberg
Auch inklusiver Unterricht für 350 Schülerinnen und Schüler findet auf dem Gelände statt, außerdem gibt es eine Heilpädagogische Tagesstätte. Warum die Häuser einige hundert Meter vom Bestand entfernt entstehen sollen, kam laut Bürgermeister Toni Barth als Frage im Gemeinderat auf. Zum einen solle der Grüngürtel erhalten bleiben, erläutert Barth, außerdem gehe es um Vorratsfläche: „Auf den Areal könnte die Freie Schule künftig erweitern.“
Auch nach Photovoltaikanlagen auf den Dächern und einem Erschließungsweg für die Bauarbeiten fragten die Ratsmitglieder. Beides fließe in die weitere Arbeit am Bebauungsplan ein, zu dem sich Bürgerinnen und Bürger sowie öffentliche Träger nun äußern können. Denn jetzt startet die frühzeitige Beteiligung.
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