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Kempten sucht dringend Personal für Betreuung an Schulen und Kitas

Ganztagsanspruch ab 2026

Die Stadt Kempten spart Stellen und Geld ein, doch sucht in Sachen Mittagsbetreuung dringend nach Kräften

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    Ab September 2026 beginnt der Anspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder. Darauf bereitet sich die Stadt Kempten vor.
    Ab September 2026 beginnt der Anspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder. Darauf bereitet sich die Stadt Kempten vor. Foto: Uwe Anspach, dpa (Symbolbild)

    Um Kosten zu sparen, setzt die Stadt Kempten den Rotstift auch beim eigenen Personal an. Manche offene Stelle wird deshalb nach der Haushaltsentscheidung des Stadtrats seit November gezielt nicht nachbesetzt. Ihrem Einsparungsziel von 1,5 Millionen Euro in diesem Bereich kommt die Kommune immer näher, stellte Sabrina Steininger, Leiterin des Personalamtes, nun im Personalausschuss vor.

    Stadt spart erfolgreich Personalkosten ein - aber wie?

    Bei 82,7 Millionen Euro liegt die Hochrechnung der Bruttopersonalkosten im Mai 2025 und ist damit um 233.633 Euro niedriger als noch zwei Monate zuvor. Wie das möglich ist? Zum einen durch die „strategische Nachbesetzungssperre“, sagt Steininger. Oberbürgermeister Thomas Kiechle resümiert: „Wir sind auf Linie unseres selbst gesteckten Ziels. Diesen Schritt müssen wir weitergehen, auch wenn wir es nicht gerne tun.“ Zum anderen, weil manche Stellen ungewollt offen bleiben. Denn gerade im sozialen Bereich - etwa an Kitas und Schulen - sei die Stadt auf der Suche nach Kräften, finde aber keine passenden Bewerberinnen und Bewerber.

    Trotz des angespannten Haushalts sollen auch neue nötige Stellen ausgewiesen werden. Unter anderem mit Blick auf den bundesweiten Ganztagsanspruch, der ab September 2026 sukzessive an Grundschulen umgesetzt wird. Bis 2029 soll damit die Betreuung nach dem Unterricht bis zur vierten Klasse sichergestellt werden.

    143 städtische Kräfte sind schon jetzt an 18 Grund- und weiterführenden Schulen für die Mittagsbetreuung im Einsatz, erklärt Sozialreferent Thomas Baier-Regnery. Noch seien die Bedarfe der Familien recht unterschiedlich. Im ländlich geprägten Heiligkreuz nutzen laut Baier-Regnery 46 Prozent der Kinder ein solches Angebot, an der Suttschule im Stadtzentrum sind es 94 Prozent.

    Mehr Familien in Kempten wollen Mittagsbetreuung nutzen

    Aus den Anmeldungen für das nächste Schuljahr, das im September 2025 startet, ergebe sich ein Bedarf von 3,25 weiteren Vollzeitkräften. Der Ausschuss stimmte dem zu; auch der Stadtrat wird dazu noch entscheiden. Abzüglich von Förderzuschüssen müsste die Stadt Kempten für die gesamte Mittagsbetreuung demnach einen Eigenanteil von 2.627.213 Euro an Personalkosten tragen.

    Auf Nachfrage von Katharina Schrader (SPD) erklärt Baier-Regnery, dass die 75 Ferientage und eine Betreuungsmöglichkeit während dieser Zeit in den Stellenplan für 2026 eingerechnet seien. Dass künftig mehr Räume und Material für die Freizeitgestaltung mit dem Anspruch auf Ganztagsbetreuung nötig werden, merkt Erna-Kathrein Groll (Grüne) an. Hier trügen vor allem Kommunen die Verantwortung. Franz-Josef Natterer-Babych (UB/ödp) regt dazu an, diese rechtliche Änderung nicht nur als Aufgabe, sondern auch als Chance zu sehen. So könnte man etwa Musik- aber auch Sportvereine in Betreuungsangebote einbinden.

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