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Klimawandel in Kempten: Wie die Stadt Daten sammeln will

Smart City

Wie beeinflusst der Klimawandel die Stadt Kempten?

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    Der Hildegardplatz in Kempten gilt als besonders heiß an sonnigen Tagen.
    Der Hildegardplatz in Kempten gilt als besonders heiß an sonnigen Tagen. Foto: Ralf Lienert

    Welche Baumart ist in Kempten am besten für den Klimawandel gewappnet? Wann und wo sollten sich Kinder und Senioren besonders vor der UV-Strahlung und Hitze schützen? Und wo hat es in Kempten geschneit und muss dort der Winterdienst räumen? Diese Fragen beschäftigen aktuell die Stadt Kempten. „Wir wissen bei vielem einfach noch nicht, wie der Klimawandel unsere Stadt beeinflusst“, sagt Andreas Ellinger, Projektleiter von Smart City.

    Kempten gehört seit 2022 zu 73 Kommunen in Deutschland, die am Modellprojekt „Smart City“ teilnehmen. Bei dem größten Förderprojekt, das die Stadt je an Land gezogen hat, geht es um die Entwicklung innovativer Vorhaben, die die Stadt zukunftsfähig und lebenswerter machen. In Sachen Klimaschutz sollen zum Beispiel Sensoren jeweils im Altstadtpark, in der Gerberstraße, am Hildegardplatz und im Hofgarten erkennen, wie hoch die Lufttemperatur ist.

    Sensoren zeigen: Im Hofgarten nicht so kühl wie erwartet

    Diese vier Sensoren haben unerwartete Ergebnisse gezeigt, sagt Ellinger: „Im Hofgarten war es im Vergleich zum Hildegardplatz längst nicht so kühl, wie wir gedacht haben.“ Künftig soll es insgesamt knapp 20 Sensoren im Stadtgebiet geben, die insbesondere in der Umgebung von Schulen oder Seniorenheimen angebracht werden sollen. Geeignete Standorte ermittle das Team von Smart City derzeit zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik.

    Projektleiter gibt Entwarnung: Wir können nicht sagen, wo sie Bürger aufhalten

    Die Sensoren sollen dann auch Informationen über die Bodenfeuchte liefern, Passantinnen und Passanten zählen, den Verkehr überwachen oder den Energieverbrauch in städtischen Gebäuden messen. „Das sind nicht-personalisierte Daten. Wir können dadurch nicht sagen, wo sich einzelne Bürger regelmäßig aufhalten“, erklärt Ellinger. Dafür sei dann allerdings möglich, die städtischen Pflanzen und Gärten gezielter und je nach Bedarf zu gießen, kaputte Heizungen oder Wasserrohre früher zu erkennen, die Verkehrsplanung saisonal anzupassen, die Personenzahl beispielsweise von Veranstaltungen besser einzuschätzen oder frühzeitig Hitzewarnungen für vulnerable Gruppen auszusprechen.

    Oberstes Ziel sei dabei, Ressourcen zu sparen. Insbesondere beim Winterdienst habe es in der Vergangenheit viele unnütze Fahrten gegeben, sagt Thomas Hartmann (Grüne) in der jüngsten Sitzung des Klimaschutzbeirates: „Mit der Datenerfassung lässt sich dann ja Geld und CO2 für die Umwelt einsparen, wenn der Winterdienst nur noch da räumt, wo es auch wirklich nötig ist.“

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