Die Rauhnächte gelten als magische Zeit zwischen dem alten und dem bevorstehenden Jahr. Auch viele Menschen in Kempten und dem Oberallgäu praktizieren damit verbundene Rituale. Einen Impuls dazu gibt heute Martina Eichmann, Kulturwissenschaftlerin, Naturliebhaberin und Leiterin von Räucher-Kursen in der Region.
„In der Natur, draußen im Nichts, ist das meiste für mich da“, sagt Martina Eichmann. Während der Rauhnächte - die viele Menschen im Allgäu als magische Zeit vom 25. Dezember bis zum 6. Januar zelebrieren - verbringt sie deshalb auch gerne in den Abendstunden und nachts Zeit unter freiem Himmel.
Sie gehe zum Beispiel mit Räucherwerk um das Haus oder zünde eine Kerze in ihrem Garten an, erzählt Eichmann. Dort gibt es dafür einen speziellen Platz, an den sie das ganze Jahr über immer wieder Blumen bringt oder eine Kerze entzündet. Während der zwölf Rauhnächte - um die Zeit der Wintersonnenwende - habe dieses Ritual für sie aber eine besondere Bedeutung. Sie erzählt: „Die Kerze im Garten macht mir das Licht in der Dunkelheit begreifbarer.“
Solche Bräuche seien für sie eine Art der Kommunikation und nährten die wertschätzende Verbindung mit der Natur. Eichmann erinnert: „Es liegt noch gar nicht so weit in der Vergangenheit, dass wir Menschen unsere Verbundenheit und auch Abhängigkeit deutlich gespürt haben, etwa weil im Winter, wenn es kalt und eisig war, langsam die Vorräte im Speicher zur Neige gingen.“

Info: Wo die Bräuche rund um die zwölf sogenannten Rauhnächte ihre Ursprünge haben, lesen Sie unter www.allgäuer-zeitung.de. Im Rahmen einer Serie haben wir in unserer Zeitung zwischen 25. Dezember und 6. Januar unterschiedliche Impulse zu diesem Thema vorgestellt. Diese Serie endet nun. Mehr Infos zur Arbeit von Martina Eichmann gibt es unter www.rituellesraeuchern.de und per Mail an post@rituellesraeuchern.de.
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