Die Allgäuer Künstler endlich besser zu vernetzen und ihr Schaffen sichtbarer zu machen – auch das hat sich die Stadt Kempten mit ihrem neuen Kulturentwicklungskonzept auf die Fahnen geschrieben. Zum Start des ambitionierten Projekts zog das Kulturamt gleich mal 200.000 Euro Fördermittel vom Bund an Land – beziehungsweise in die Stadt. Doch kaum wurde der finanzielle Erfolg kommuniziert, taten sich große Fragezeichen bei denen auf, die davon profitieren sollen: den Kulturakteuren. Erst verwirrte der Titel („Intelligente Landschaften. Künstlerisch-digitale Spurensicherung im Allgäu“). Dann irritierte die Ausschreibung des Kulturamts für das Pilotprojekt Künstlerinnen und Künstler. Sie sollen „das mit der Kulturlandschaft Allgäu verwobene traditionelle Wissen an einem selbst ausgewählten Natur-Ort oder entlang eines Allgäuer Themen- bzw. Wanderwegs erforschen und daraus ein Natur-Daten-Kunstprojekt entwickeln“. Viele verstanden nicht recht, was Natur, Landschaften und Wanderwege mit der am Ende gewünschte Vernetzung und die daraus entstehende Kulturplattform zu tun haben sollen. Auch das Geld, das vorerst für die drei Einzelprojekte zur Verfügung steht, nämlich jeweils 8000 Euro, scheint vielen zu wenig. Und die Frage, wie ein Natur- und Landschaftsprojekt in den „digitalen Raum“ verpflanzt werden soll, ist für Kunstschaffende aller Art rätselhaft, wie Gespräche unserer Redaktion ergaben. Inzwischen lichten sich die Nebel etwas, dank einer Auftaktveranstaltung des Kulturamtes, an der rund zwei Dutzend Künstlerinnen und Künstler teilgenommen haben. „Das ist ein Experimentierfeld für uns“, sagt Kulturamtsleiter Martin Fink ud betont: „Wir lernen jeden Tag dazu.“
Geld für Kulturprojekt