Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kempten
Icon Pfeil nach unten

Versorgung steht im Mittelpunkt: Gesundheitsforum Waltenhofen offiziell eröffnet

Ortsmitte

Versorgung steht im Mittelpunkt: Gesundheitsforum Waltenhofen offiziell eröffnet

    • |
    • |
    Apotheke, Hausarztpraxis, Physio- und Ergotherapie auf einem Fleck – das bietet das Gesundheitsforum Waltenhofen.
    Apotheke, Hausarztpraxis, Physio- und Ergotherapie auf einem Fleck – das bietet das Gesundheitsforum Waltenhofen. Foto: Kerstin Futschik

    Knapp eineinhalb Jahre war das Ortszentrum von Waltenhofen eine Baustelle. Nun ist das neue Gesundheitsforum fertiggestellt und wird am Wochenende offiziell eröffnet – wegen der Pandemie allerdings nur mit geladenen Gästen. Das Projekt sichere die Nahversorgung im Ort und sei deshalb von elementarer Bedeutung, sagt Bürgermeister Eckhard Harscher. „Das kann man gar nicht hoch genug hängen.“

    5,8 Millionen Euro hat der Hybrid-Holzbau gekostet, den das Sozial-Wirtschafts-Werk (SWW) errichtet hat. Bezogen haben es Hausärztin Dr. Julia Greiter, Physiotherapeut Christian Dürr, Ergotherapeut Armin Hils, Apotheker Dr. Martin Pfefferle, die Bäckerei Speiser und Elisabeth Hoffmann von der Allfinanz Vermögensberatung.

    Hausärztin, Apotheker und Physiotherapeut kaufen Gemeinde Waltenhofen Grundstück ab

    Eigentümer ist die Gesundheitszentrum Waltenhofen GmbH, bestehend aus vier Gesellschaftern: 50 Prozent hält das SWW, die andere Hälfte gehört Physiotherapeut Dürr, der Ehefrau von Apotheker Pfefferle und dem Ehemann von Hausärztin Greiter. Dürr, Pfefferle und Greiter hatten die Initiative zum Neubau ergriffen – und der Gemeinde das Grundstück abgekauft. „Wir hatten viel zu wenig Platz für die Kunden und schlecht genutzte Lagerräume“, sagt Pfefferle über seine alten Geschäftsräume. Den anderen sei es ähnlich gegangen.

    Seit Ende September ist die neue Apotheke geöffnet. Die Kunden seien begeistert vom neuen Gebäude, erzählt Pfefferle, der auch für die Freien Wähler im Gemeinderat sitzt. Das Gesundheitsforum zu bauen und damit die Versorgung für 20 bis 30 Jahre zu sichern, sei ein notwendiger Schritt gewesen.

    Was braucht es für eine lebendige Ortsmitte in Waltenhofen?

    Bei der Frage, wie sehr das Angebot zu einer lebendigen Ortsmitte beitragen könne, zeigt er sich aber zurückhaltend. Waltenhofen habe schon immer das Problem, dass es zu nah an Kempten liege. Die Leute ziehe es eher dorthin, als dass sie in ein Geschäft vor Ort gehen.

    Spricht man Passanten im Ortszentrum an, hört man tatsächlich oft, dass sie eher in Kempten oder Immenstadt unterwegs sind. Die 87-jährige Dorothea Fiedler aus Hegge ist hingegen begeistert: „Ich glaube, dass es funktioniert.“ Bei schönem Wetter seien schon viele Leute vor der Bäckerei gesessen.

    Bäckerei Speiser in Waltenhofen: "Durch die Bank positive Rückmeldungen"

    Die Bäckerei Speiser hat ebenfalls ihre alten Räume aufgegeben und ihre neue Filiale um ein Café erweitert. Jessica Speiser ist zufrieden: „Wir kriegen durch die Bank positive Rückmeldungen.“ Sie glaubt, dass aus dem Platz ein Ort werden kann, an dem man sich trifft. (Lesen Sie auch: Erdwärme-Sonden in Oberdorf? Probebohrungen für Heizung aus der Tiefe)

    Ergotherapeut Armin Hils ist neu in Waltenhofen. Er hat Praxen in Immenstadt und Oberstaufen und wollte die – aus ergotherapeutischer Sicht – Versorgungslücke zwischen Kempten und Immenstadt schließen. „Wir haben viele Patienten aus dem Raum Waltenhofen“, erzählt er. Und die freuten sich jetzt, einen deutlich kürzeren Weg zu haben.

    Gemeinde Waltenhofen will Areal in der Ortsmitte nächstes Jahr angehen

    Für das SWW ist es nicht das erste Projekt dieser Art. Es war auch für die Gesundheitszentren in Immenstadt und Bad Hindelang verantwortlich. Für eine zukunftsfähige Versorgung spielten sie eine zentrale Rolle, sagt Geschäftsführer Martin Kaiser. Das Zentrum in Waltenhofen werde einen „Strahleffekt“ haben für das, was noch kommt.

    Aktuell wird das Gelände nördlich des neuen Gebäudes als öffentlicher Parkplatz genutzt. Bürgermeister Harscher verrät, dass derzeit darüber nachgedacht werde, dort ein Parkdeck zu errichten. Auch eine Tagespflege und ein Grünbereich seien im Gespräch. Nächstes Jahr wolle man die Sanierung des Areals angehen. „Mir geht es darum, mit einem attraktiven Angebot die Lebendigkeit im Ort zu halten.“ Für mehr fehlten Waltenhofen die Voraussetzungen. „Da bin ich realistisch.“

    (Lesen Sie auch: Wohnen am Park - so soll das Quartier am Saurer-Allma-Gelände aussehen)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden