Vier Schulleiterinnen und Schulleiter wurden im Rathaus verabschiedet. Dabei richteten sie einen Appell an Oberbürgermeister Thomas Kiechle: „Lassen sie uns über unser Schulsystem ernsthaft diskutieren. Wir brauchen Lernhäuser, wo Eltern eingebunden sind.“
Darauf blicken langjährige Kemptener Schulleiter zurück
Dagmar Engstler war 17 Jahre Leiterin der Gustav-Stresemann-Schule mit zwölf Klassen an der Hanebergstraße in Sankt Mang. Die Schule hat seit 14 Jahren das Schulprofil Inklusion und ist seit zwei Jahren Sportgrundschule. Engstler trat für gebundene Ganztagsschulen ein: „Wir brauchen dazu die Mitwirkung von außen.“ Als Highlights ihrer Laufbahn bezeichnete sie ihr Team, jedes Schulkind und das Thema Menschlichkeit in der Schule: „Bei uns ist die Tür offen, aber das Herz noch mehr.“
Barbara Trautmann war elf Jahre in der Schulleitung der Grundschule Kottern-Eich, davon vier Jahre als Leiterin. Die „sozialwirksame Schule“ hat acht Klassen in Kottern und vier in der Eich. Trautmann lobte die Zusammenarbeit mit der Stadt Kempten: „Gerade bei der Inklusion sind wir auf einem guten Weg.“ Trotzdem wünschte sie sich mehr Schulbegleiter. Sie trat klar für die Ganztagsschule ein: „Das ist ein Lebensraum mit Sport- und Musikangeboten.“

Schulen wünschen sich mehr Personal für Ganztagsbetreuung
Für Kiechle sind „Schulen die Seismografen unserer Gesellschaft“. Er sieht die Schulen in Kempten auf einem guten Niveau: „Aber wir könnten besser sein.“ Es sieht in den kommenden Jahren noch einige Diskussionen um die grundsätzliche Struktur des Schulsystems und die Einbindung von Eltern und externen Kräften.
Anna Hertwig leitete drei Jahre lang die Grundschule Auf dem Lindenberg und wechselt nun nach Schongau. Ihre bisherige Schule ist die erste Startchancenschule mit Logopädie und Ergotherapie in Kempten: „Die Schüler sind so dankbar.“ Für sie sei es schön, mit Kindern zu arbeiten: „Ich wünsche mir einfach ausreichend Personal für Ganztagesschulen.“ Ihr Haus vereinigt gleich drei Bereiche: Inklusionsschule, sozialwirksame Schule und Sportgrundschule.

Dierk Roth hört nach 32 Jahren an der Staatlichen Realschule an der Salzstraße auf. Er erinnerte an die Sanierung der Schule vor zehn Jahren im laufenden Betrieb und die räumliche Verflechtung mit der benachbarten Wittelsbacher Schule. „Aktuell haben wir 750 Schüler, es waren aber schon einmal 996 und da mussten wir viel nach nebenan verlagern.“ Für die 5. und 6. Klassen bieten die Schule eine offene Ganztagesbetreuung (OGTS) an. Die Kinder werden jeden Tag (außer Freitag) bis 15.30 Uhr mit verschiedenen schulischen und freizeitlichen Aktivitäten durch das Gerhardinger Haus betreut.
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