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Wie steht‘s um die Energiegesellschaft Oberallgäu?

Energiewende

Wie steht‘s um die Energiegesellschaft Oberallgäu?

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    Auch Windkraft will die im Januar gegründete Energiegesellschaft Oberallgäu angehen - doch bisher geht es um Sonnenstrom.
    Auch Windkraft will die im Januar gegründete Energiegesellschaft Oberallgäu angehen - doch bisher geht es um Sonnenstrom. Foto: Jens Büttner/dpa (Symbolfoto)

    Im Vorfeld war sie in sämtlichen Gemeinderäten Thema, am 19. Januar 2024 wurde sie schließlich gegründet und die Verträge unterschrieben: Die Rede ist von der Energiegesellschaft Oberallgäu, in der die Kommunen gemeinsam Projekte erneuerbarer Energien stemmen wollen. Wertschöpfung und Planung sollen auf diese Weise vor Ort gehalten werden. Was ist seit der Gründung zum Jahresbeginn geschehen? Wir haben nachgefragt.

    Seit ihrer Gründung ist es um die Gesellschaft ruhig geworden - zumindest was öffentliche Meldungen angeht. Lediglich von einem Wechsel der Geschäftsführung war zu hören: Der anfängliche Geschäftsführer Markus Haug gab aus persönlichen Gründen, wie es hieß, an seinen Landratsamtskollegen Michael Läufle ab.

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    Doch im Hintergrund wurden im Laufe des Jahres zahlreiche Gespräche mit Grundstückseigentümern geführt, die in manchen Fällen jetzt in konkrete Projekte münden, sagt Läufle. Weil noch keine Verträge unterschrieben sind, nennt er noch keine Namen oder Gemeinden. Nur so viel: Geplant ist eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage im östlichen Oberallgäu. Die Fläche umfasst Grundstücke mehrerer Eigentümer und liegt in einem für solche Projekte baurechtlich privilegierten Bereich. Vielleicht kommen weitere hinzu. Privilegiert sind laut Baugesetzbuch Flächen in einem Abstand von bis zu 200 Metern zu Autobahnen und zweigleisigen Bahnstrecken - dort ist dann kein Bebauungsplan nötig.

    Für das Projekt will sich die Energiegesellschaft mit der Solarenergie Allgäu (SEA) zusammentun, eine Tochter von AÜW und ZAK, die bereits mehrere solche Projekte umgesetzt hat. „Diese Erfahrung und Fachkenntnis wollten wir nicht von extern einkaufen - stattdessen arbeiten wir mit einem lokalen Partner zusammen, der kommunal verwurzelt ist“, sagt Läufle. Die Energiegesellschaft bringe im Gegenzug die Flächen ein. Die Kooperation könnte als Blaupause für weitere Projekte dienen.

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    Neben solchen Projekten auf Freiflächen will die Energiegesellschaft Solaranlagen auch auf bereits versiegelten Flächen umsetzen. „Das ist dem Aufsichtsrat wichtig“, sagt Läufle. Die Stromerzeugung soll zwar gesteigert, Flächen nach Möglichkeit aber geschont werden. „Eine Doppelnutzung ist da zutiefst sinnvoll.“ In diese Richtung laufen bereits Gespräche mit Eigentümern - in den nächsten Monaten soll sich klären, ob die Projekte finanziell stemmbar sind.

    Denn: Wenn etwa Parkplätze mit Solarmodulen überdacht werden sollen, bedeute das erhöhte Kosten, die kompensiert werden müssen. Womöglich steigt für solche Anlagen die Einspeisevergütung, sagt Läufle. Außerdem könne die Direktvermarktung des Stroms zum Beispiel an den Eigentümer der Fläche eine lohnende Alternative sein.

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    Auch um Windkraft geht es der Energiegesellschaft. Allerdings warte man hier die Planungen des Regionalen Planungsverbandes ab. Sobald Klarheit über die infrage kommenden Flächen herrscht, werde die Energiegesellschaft das Thema angehen. Landrätin Indra Baier-Müller betont die Bedeutung der Windkraft als wichtigen Baustein für eine erfolgreiche Energiewende. „Seit zwei Jahren machen wir uns im Regionalen Planungsverband intensiv für das Thema Windkraft stark“, sagt sie. Auch hierbei soll die Wertschöpfung in der Region verbleiben, was Ziel aller Projekte der Energiegesellschaft ist.

    Welche Projekte im neuen Jahr hinzukommen, muss sich laut Läufle noch konkretisieren - es gebe jedenfalls Projekte auf Ebene von Erstgesprächen. Für Haldenwang stehe die Tür dabei stets offen, die Gemeinde hatte als einzige Kommune entschieden, der Gesellschaft nicht beizutreten. Unter anderem bestand die Sorge vor zusätzlicher Bürokratie.

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