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Wiggensbach lehnt Finanzierung des ÖPNV-Konzepts „mobil365“ ab

Verkehr

Wiggensbach lehnt Finanzierung des ÖPNV-Konzepts „mobil365“ ab

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    Die Buslinie 40 ist derzeit die einzige Linie, die Wiggensbach und Ermengerst mit Kempten verbindet. In andere Ortschaften fährt von Wiggensbach aus kein Bus.
    Die Buslinie 40 ist derzeit die einzige Linie, die Wiggensbach und Ermengerst mit Kempten verbindet. In andere Ortschaften fährt von Wiggensbach aus kein Bus. Foto: Ralf Lienert

    Weil im Jahr 2026 neue Konzessionen mit zehn Jahren Laufzeit an Busunternehmen vergeben werden, bietet sich nun die Chance auf Veränderungen. Thema ist deshalb aktuell in allen Gemeinde- und Stadträten das Konzept „mobil365“, das den Landkreis über Knotenpunkte verknüpfen und so für 90 Prozent der Menschen Haltestellen in Laufweite schaffen will (wir berichteten). Jetzt stand es auch im Wiggensbacher Gemeinderat auf der Tagesordnung. Die Räte begrüßten zwar das Konzept, lehnten die Art der Finanzierung jedoch ab.

    Durch eine um zwei Prozent höhere Kreisumlage würde sich die Gemeinde Wiggensbach mit etwa 146.000 Euro an den insgesamt sieben Millionen Euro Investitionen beteiligen. Die Finanzierung des Konzepts „mobil365“ müsse jedoch vor allem an die Bürger weitergegeben werden. Die Gemeinde könne nicht allein dafür aufkommen, sagt Bürgermeister Thomas Eigstler. Deshalb sei eine Möglichkeit, die Grund- und Gewerbesteuer zu erhöhen. Die andere Möglichkeit wäre, nur die Grundsteuer anzuheben.

    Grundsteuererhöhung vs. Klimaschutz

    Hannelore Jörg (CSU) hält das Konzept grundsätzlich für eine gute Idee: „Aber die Finanzierung über die Grundsteuer ist der falsche Weg.“ Die Bürgerinnen und Bürger dadurch zusätzlich zu belasten, sieht auch Stefan Hof (Freie Wähler) skeptisch: „Ich denke, dass ein größeres Busangebot ohnehin nicht stark angenommen und genutzt werden würde.“ Andreas Herzner (Grüne) sieht in dem Konzept jedoch eine große Chance und einen Hebel, um über die kommenden zehn Jahre eine Menge CO2 einzusparen: „Wir müssen radikal umdenken, wenn wir unsere gemeindlichen Klimaziele erreichen wollen.“

    Schließlich stimmte der Gemeinderat mit einer Gegenstimme zwar für die Initiative zur Verbesserung des ÖPNV-Angebots des Landkreises, allerdings mit 12:7 Stimmen gegen die Art der Finanzierung des Konzepts über die höhere Kreisumlage. Die endgültige Entscheidung, ob das Konzept „mobil365“ letztlich umgesetzt wird, liegt beim Landratsamt.

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