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Wohnoffensive Wildpoldsried: Gemeinde stellt Ideen für sechs Flächen vor

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Wohnoffensive Wildpoldsried: Gemeinde stellt Ideen für sechs Flächen vor

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    Wohnen südlich des Dorfmuseums an der Marktoberdorfer Straße? Auch das ist eine Überlegung im Rahmen der "Wohnoffensive" in Wildpoldsried.
    Wohnen südlich des Dorfmuseums an der Marktoberdorfer Straße? Auch das ist eine Überlegung im Rahmen der "Wohnoffensive" in Wildpoldsried. Foto: Martina Diemand (Archivbild)

    Jungen Familien ein Zuhause in Wildpoldsried bieten - das möchte Bürgermeisterin Renate Schön (CSU). Im Gegenzug sollen ältere Menschen die Möglichkeit haben, aus ihren Häusern aus- und in kleinere Wohnungen einzuziehen. Mit dem Architekturbüro Planetz aus München hat die Gemeinde deshalb Wohn-Ideen für sechs Flächen in der Ortsmitte entwickelt. Diese stellte Stadtplaner Johannes Petzl jüngst Bürgerinnen und Bürgern im Dorfsaal vor.

    Planetz hatte bereits den Ideenwettbewerb gewonnen, indem das Grillinger-Areal mit Boind, das Schützengelände sowie die Flächen der Gärtnereien Schellheimer und Rothermel betrachtet wurden. Die nun vorgestellten Ideen sind eine Fortführung des Sieger-Entwurfs.

    Umgestaltung Schützengelände: Planungen starten bald

    Für das Schützengelände werden bald schon die Planungsarbeiten vergeben. Wie berichtet, sollen auf dem Areal geförderte Mietwohnungen gebaut werden.

    Zum Grillinger-Areal mit Boind und den beiden Gärtnerei-Flächen sind nun das Dorfmühlareal, das Schlachthaus-Areal und das Häupl-Stöberl-Areal hinzugekommen. Der Zeitrahmen, innerhalb dessen die Ideen umgesetzt werden sollen, umfasst 15 bis 20 Jahre.

    Bürgermeisterin Wildpoldsried: „Niemandem wird etwas weggenommen.“

    Nur das Grillinger-Areal mit der Boind, südlich des Dorfmuseums gelegen, und das Schlachthaus-Areal sind im Besitz der Gemeinde und damit „verfügbar“. Auf alle anderen Flächen hat Wildpoldsried bisher keinen Zugriff. Sollte sich aber irgendwann in der Zukunft die Chance bieten, „haben wir etwas in der Schublade“ sagte Schön. „Weggenommen wird niemandem etwas.“ Stattdessen könnte den Eigentümern in der Zukunft vielleicht die ein oder andere Entscheidung erleichtert werden, sagte Petzl.

    Architekt Prof. Martin Schirmer, der das Projekt begleitet, betonte, dass es sich um ein flexibles Konzept handle, das angepasst werden könnte - sollten sich Rahmenbedingungen ändern. Klimaveränderungen sind etwa solche Rahmenbedingungen. Ein Bürger fragte, ob Hochwasser-Risiken berücksichtigt worden seien. Schirmer antwortete, dass man mit dem Vorschlag einer Tiefgarage auf dem Schlachthaus-Areal darauf eingegangen sei: Parkplätze stapeln statt in der Fläche ausbreiten. Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger hielten eine Tiefgarage aber mehrheitlich für unpraktikabel.

    Gemischtes Wohnen im Neubau an der Boind

    Gegenüber auf dem Grillinger-Areal schlägt Planer Petzl einen Neubau an der Marktoberdorfer Straße vor. Geförderte Mietwohnungen könnten entstehen, aber auch seniorengerechtes Wohnen, ebenso ein Gemeinschaftsgarten. Der Bereich am Schiebelsberg böte Platz für sechs kompakte Wohnhäuser für junge Familien. Eine Mischung aus jungem und Senioren-Wohnen hatten sich auch die meisten Bürger gewünscht, mit denen im Vorfeld Gespräche stattgefunden hatten. (Lesen Sie auch: Wohnoffensive in Wildpoldsried: Wohnen auf dem Grillinger-Gelände?)

    Aber nicht nur Bürger waren um ihre Meinung gebeten worden, auch Gespräche mit Eigentümerinnen, Wohnungsbaugesellschaften und Bauunternehmern hatten Verwaltung und Gemeinderat geführt. Die Anregungen seien in die nun vorgelegten Vorschläge eingeflossen, sagte Petzl.

    Was ist mit der Wohnqualität der Anwohner?

    So wünschen sich die Eigentümer des Häupl-Stöberl-Areals etwa eine parzellenweise Entwicklung. Während das Gebäude des ehemaligen Gasthofs Goldener Stern erhalten werden könnte, wäre ein Abriss der ehemaligen Bäckerei denkbar, erklärte Schirmer. 16 neue Wohneinheiten könnten entstehen. Rothermel- und Schellheimer-Areal böten Möglichkeiten für Grünflächen und ein Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten. Das Dorfmühlareal punkte damit, dass es gleichzeitig zentral und naturnah gelegen sei.

    Alle Flächen zusammengenommen, könnten kurzfristig 33 Wohneinheiten errichtet werden, sagte Schirmer. Mittelfristig seien es 51 und langfristig 90 Wohneinheiten. Die Vorschläge seien mit dem Landratsamt Oberallgäu abgestimmt worden.

    Gemeinderat Wildpoldsried: Klausur zum weiteren Vorgehen

    „Wurde denn die Wohnqualität für die Anwohner mitgedacht?“, fragte ein Bürger. Er könne in den Vorschlägen keinen Bereich erkennen, sagte Schirmer, wo durch eine Neubebauung unzumutbare Verhältnisse entstehen.

    Der Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch mit den Vorschlägen mehrheitlich einverstanden erklärt. Im ersten Quartal 2025 wollen die Mitglieder auf einer Klausur besprechen, welche Ideen nun als erstes weiterentwickelt und umgesetzt werden sollen.

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