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Zink Kempten - Neuropädiatrie darf länger bleiben

Ende Juni doch keine Schließung

Neuropädiatrie in Kempten darf länger bleiben

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    Das Zentrum für interdisziplinäre Neuropädiatrie Kempten (Zink) darf drei Monate länger öffnen. Was danach passiert, muss jetzt im Gesundheitsministerium besprochen werden. Ende Juni hatte es eigentlich schließen sollen, Familien waren in Sorge um die weitere Behandlung ihrer schwer kranken Kinder.
    Das Zentrum für interdisziplinäre Neuropädiatrie Kempten (Zink) darf drei Monate länger öffnen. Was danach passiert, muss jetzt im Gesundheitsministerium besprochen werden. Ende Juni hatte es eigentlich schließen sollen, Familien waren in Sorge um die weitere Behandlung ihrer schwer kranken Kinder. Foto: Matthias Becker

    Die Einrichtung in Kempten, die Kinder und Jugendliche mit chronischen und schwersten Erkrankungen und Behinderungen versorgt, wird Ende Juni nun wohl doch nicht schließen. Das teilte das Zentrum für interdisziplinäre Neuropädiatrie Kempten (Zink) am Donnerstag mit. Eltern von 350 jungen Patienten waren in den vergangenen Wochen in großer Sorge, weil das Zink Ende dieses Monats schließen sollte. Nun aber kann es weitere drei Monate seine Dienste anbieten.

    Nun wurde Zeit gewonnen, die genutzt werden muss

    Das hat ein Runder Tisch im Bayerischen Landtag erreicht. Den hatte der CSU-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag, Klaus Holetschek (Memmingen), initiiert. Mehrere Gremien hatten daran teilgenommen, etwa die Kassenärztliche Vereinigung, sagte Holetschek am Donnerstag auf unsere Anfrage. Das Problem aber sei noch nicht gelöst. Indem das Zink drei Monate länger öffnen kann, sei nun Zeit gewonnen worden. Die müsse genutzt werden, um über die Perspektiven des Zink zu sprechen, sagte Holetschek. Aus wirtschaftlichen Gründen benötigt das Zink einen Partner wie den Allgäuer Klinikverbund oder ein Medizinisches Versorgungszentrum. Doch ein solcher Zusammenschluss war bisher nicht zustande gekommen. Unter anderem bürokratische Hürden hatten es verhindert.

    Zentren in Memmingen und Marktoberdorf reichen nicht

    Jetzt, nach dem Runden Tisch, werde das Gesundheitsministerium die Koordination übernehmen, mit den einzelnen Institutionen und Organisationen sprechen und nach einer Lösung suchen. Das sei aber nicht von heute auf morgen möglich. Die Lage im Gesundheitssektor mache derzeit deutlich, dass die Situation auf dem Papier oft nicht mit der Realität übereinstimme. Der Bedarf in der Region an Angeboten, wie sie das Zink im Programm hat, werde weiterhin hoch bleiben. Zwar gebe es in Memmingen mit dem sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) eine ähnliche Einrichtung und in Marktoberdorf soll bis Anfang 2025 ein weiteres SPZ entstehen. Die beiden allein würden aber vermutlich nicht reichen.

    Während des Runden Tisches sei aber spürbar gewesen, dass den Beteiligten das Thema des Zink ernst sei. Es gehe nicht nur um Aktenzeichen, sondern um Menschen, die Hilfe benötigten, sagte Holetschek.

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