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Zwölfjährige Allgäuerin erhält Top-Bewertungen für Pekingenten-Zucht

700 Tiere bei Kreisausstellung

Diese zwölfjährige Allgäuerin kümmert sich um 24 Pekingenten

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    Blick in die Käfige bei der Kreisausstellung in Immenhofen.
    Blick in die Käfige bei der Kreisausstellung in Immenhofen. Foto: Linda Rossmanith

    „Nachdem die Tiere geschlüpft sind, wohnen sie erst mal in unserem Wohnzimmer“, sagt Alina Heckel. Die Zwölfjährige besitzt 24 Deutsche Pekingenten, eine Art, die in Deutschland stark bedroht ist. Stallmisten, Füttern, Pflegen und Tierkinder aufziehen gehören seit drei Jahren zu ihrem Leben. „Ich liebe das“, sagt Alina. Sie präsentiert an diesem Wochenende neben 58 weiteren Züchtern ihre Tiere auf der Kreisausstellung Allgäu für Rassegeflügel und -kaninchen.

    In Immenhofen sind knapp 700 Tiere zu sehen. Preisrichter bewerteten diese anhand spezieller Kriterien. Besucher konnten die Bewertung zusammen mit der Identifikationsnummer des Tieres, der Rasse und dem Geschlecht anhand eines Zettels am Stall ablesen.

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    Eine Ente von Alina hat mit der Höchstpunktzahl von 97 Punkten abgeschlossen. „Das macht mich sehr stolz“, sagt sie. Auf den meisten anderen Bewertungsbögen steht als Mangel die „Frisur“. Die sogenannte Frisur ist bei Enten eine abstehende Federpartie am Kopf aufgrund des Zusammenstoßes von Hinterhals- und Hinterkopffedern. „Die Enten sind gerade im Mauser, dem Federwechsel. Sonst würden ihre Frisuren auch sitzen.“

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    Wenn die Pekingenten nicht bei einer Tierausstellung sind, verbringen sie die meiste Zeit gemeinsam mit den Emdener Gänsen ihrer Schwester auf den Wiesen der Landwirtschaft ihrer Eltern. Sie dürfen dort frei herumlaufen. „Spätestens zum Abendessen kommen sie dann zurück“, sagt Alina. Auch für ihre zwei Jahre ältere Schwester Elisa Heckel ist die Tiernähe sehr wichtig. „Alle meiner 30 Gänse haben einen Namen. Ich kann jede einzelne Gans auch an der Stimme unterscheiden.“ Und die Wertschätzung beruht auf Gegenseitigkeit: Häufig laufen ihr die Gänse wie einer Mutter hinterher.

    Kreisausstellung Allgäu: Arteigenschaften beeinflussen die Bewertung

    „Was die beiden machen, ist unter den Züchtern auf jeden Fall eine Besonderheit“, sagt Christian Rau, Kreisvorsitzender des Zuchtverbandes Allgäu, über die Geschwister Heckel. Er selbst züchtet Tauben schon seitdem er zehn Jahre alt ist. Auch er stellt seine Tiere am Wochenende aus.

    „Nicht jede Taubenart ist gleich leicht zu züchten“, sagt Rau. Insgesamt gibt es mehr als 300 verschiedene Taubenarten auf allen Erdteilen. Tauben mit seltenen Arteigenschaften sind bei der Zucht fehleranfälliger. Dazu zählt beispielsweise der Verkehrtflügelkröpfer. Seine lange Fußbefiederung muss voll und lückenlos sein. So entscheiden wenige Federn über den Ausstellungswert der Tiere. Die Deutschen Langschnäbligen Tümmler, die Rau züchtet, sind eine leichtere Art. Der Name der Taube setzt sich aus zwei Faktoren zusammen: Dem Aussehen mit dem lang gezogenen Schnabel und Kopf und dem Flugstil. Die Bewegung in der Luft ähnelt einer Delfinart bei der Bewegungen des Überschlagens im Wasser.

    Die Kleintierzucht als generationsübergreifendes Hobby

    Rau ist damals durch seinen Vater auf die Kleintierzucht gekommen. Wichtig für ihn ist, dass durch solche Ausstellungen auch Quereinsteigern ohne familiären Bezug und Jugendlichen das Hobby nahegebracht wird. Ungefähr 100 der insgesamt knapp 700 Tiere stammen von Jungzüchtern, also Jugendlichen, einschließlich des 19. Lebensjahres. „Das finde ich gut.“

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    Um gut bei der Bewertung abzuschneiden, müssen je nach Tierart spezielle Arteigenschaften erfüllt werden. Bei den Thüringer Kaninchen von Christian Grotz, Ausstellungsleiter der Abteilung Kaninchen, sind diese unter anderem eine dunkle Seitenzeichnung, genauso wie eine schwarze Nase. „Aber auch das Gewicht und die Körpergröße spielen eine entscheidende Rolle“, sagt Grotz. Deswegen wiege er seine Kaninchen alle paar Wochen. So kann er die Futterausgabe für jedes Tier individuell anpassen. „Natürlich ist das zeitintensiv, aber für mich ist das nach der Arbeit eine Entspannung.“ Wenn die Preisrichter die Kaninchen anschließend noch gut bewerten, sei die Arbeit zusätzlich wertgeschätzt.

    Die Thüringer Kaninchen von Christian Grotz haben eine dunkle Nase, genauso wie eine spezielle Seitenzeichnung. Das sind spezielle Arteigenschaften. Diese spielen bei der Bewertung eine größere Rolle.
    Die Thüringer Kaninchen von Christian Grotz haben eine dunkle Nase, genauso wie eine spezielle Seitenzeichnung. Das sind spezielle Arteigenschaften. Diese spielen bei der Bewertung eine größere Rolle. Foto: Linda Rossmanith

    Auch Alina freut sich riesig über ihre Bewertung. Bei der nächsten Ausstellung will auch Alina wieder dabei sein. Doch sie präsentiert ihre Tiere auch gerne im privaten Rahmen: In der Schule hat sie ein Referat über die Pekingente gehalten. „Ich durfte sogar ein paar meiner Enten mitbringen.“ Hoffentlich sitzen das nächste Mal alle Frisuren.

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