Startseite
Icon Pfeil nach unten
Marktoberdorf
Icon Pfeil nach unten

Der Opfer von Krieg und Gewalt gedenken: Mahnung am Ehrenmal: Folgen der Kriege auch hier zu spüren

Der Opfer von Krieg und Gewalt gedenken

Mahnung am Ehrenmal: Folgen der Kriege auch hier zu spüren

    • |
    • |
    Am Kriegerdenkmal gedachten die Kirchenbesucher der Opfer der Weltkriege. Kaplan Stefan Riedel segnete Gedenkstätte, Fahnenabordnungen, die niedergelegten Kränze und die Kirchenbesucher.
    Am Kriegerdenkmal gedachten die Kirchenbesucher der Opfer der Weltkriege. Kaplan Stefan Riedel segnete Gedenkstätte, Fahnenabordnungen, die niedergelegten Kränze und die Kirchenbesucher. Foto: Foto: Wolfgang Hepke

    „Wohin soll ich mich wenden, wenn Gram und Schmerz mich drücken?“, mit diesem Liedertext aus der bekannten Deutschen Schubertmesse eröffneten Kaplan Stefan Riedel und Diakon Elmar Schmid den Gottesdienst zum Volkstrauertag in der St. Martin Kirche in Marktoberdorf. Mit zahlreichen Fahnenabordnungen, Ehrengästen, vielen Besuchern, dem Liederkranz Marktoberdorf (Leitung Daniel Herrmann) und der Stadtkapelle Marktoberdorf (Leitung Thomas Wieser) gedachten sie nicht nur der Opfer der beiden Weltkriege.

    Diese Mahnung spricht Kaplan Riedel beim Volkstrauertag in Marktoberdorf aus

    Kaplan Riedel erinnerte an Theodor Hoecker, den Mentor der Geschwister Scholl, der sie im Kampf gegen den Nationalsozialisten unterstützte. Auch er wurde später dafür hingerichtet. „Es ist noch nicht das Ende“, sagte Riedel in seiner Predigt. „Wir sind da, um zu kämpfen“. „Aber es wird einmal ein Ende sein“, mahnte der Geistliche, „wenn kein Frieden einkehrt und die menschlichen Grundwerte immer mehr in den Hintergrund geraten“. Passend dazu sang der Liederkranz das Lied: „Frieden sei dieser Welt beschieden“.

    Nach dem Gottesdienst richtete sich Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell an die Besucher. „Wir gedenken nicht nur an die Opfer der beiden Weltkriege, wir denken auch an die vielen Menschen, die heute durch Krieg, Vertreibung, Terror, Gewalt und gemeinen Mord ihrer Zukunft beraubt werden – in der Ukraine, in Israel, in Gaza, im Libanon und an vielen anderen Orten dieser Welt.“

    Was sich Bürgermeister Hell von der Bevölkerung wünscht

    Täglich sei in den Nachrichten zu hören: Die Welt brennt! Das erinnere ein stückweit an riesige Waldbrände in Brasilien, Kanada, Griechenland. „Und wenn die Wälder nicht brennen, dann zerbombt und brennt der Mensch das nieder, was Generationen aufgebaut haben.“ Weiter sagte der Bürgermeister: „Wir erleben Krieg um Macht, Krieg zwischen hoffnungslos verfeindeten Volksgruppen und Kulturen. Krieg, der teilweise hier in Deutschland seine Fortsetzung findet.“

    Die Frage sei, wie jeder einzelne zum Werkzeug des Friedens werden könne und nannte Beispiele: „Indem wir Respekt zeigen vor anderen Ländern und Völkern. Indem wir unsere Schöpfung bewahren und dadurch die Lebensgrundlagen für die kommenden Generationen sichern.“ Er wünschte sich auch mehr Respekt untereinander und eine aktive Unterstützung derer, „die für uns den Kopf hinhalten: Bundeswehr, Polizei, Feuerwehr und die Rettungskräfte“.

    Anschließend gedachten Kaplan Riedel und Besucher am Kriegerdenkmal die vielen Opfer der beiden Kriege. Er segnete die Kränze der Stadt, des Veteranen- und Soldatenvereins Marktoberdorf und des Sozialverbands VdK Bayern. Mit drei Böllerschüsse und dem Lied „Ich hatt’ einen Kameraden. Einen besser’n findst du nit“ von der Stadtkapelle verweilten die Gedanken der Kirchenbesucher bei den Gefallenen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden