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Einbrüche im Winter - Marktoberdorfer Polizeichef gibt Tipps, wie man sich am besten schützt

Das sind die 5 wichtigsten Tipps

Nachgefragt beim Marktoberdorfer Polizeichef: Was ist der beste Schutz gegen Einbrecher?

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    Der Marktoberdorfer Polizeichef Frank von der Wehd gibt Tipps, wie sich Hausbesitzer vor Einbrüchen schützen können.
    Der Marktoberdorfer Polizeichef Frank von der Wehd gibt Tipps, wie sich Hausbesitzer vor Einbrüchen schützen können. Foto: Dirk Ambrosch, Silas Stein, dpa (Symbolbild)

    Wenn die Dunkelheit jeden Tag früher hereinbricht, freuen sich nur wenige Menschen darüber. Für eine ganz bestimmte Gruppe aber ist es der Beginn einer lukrativen Zeit: Einbrecher. Sie legen sich in den Wintermonaten besonders ins Zeug. Die Zahlen der Einbrüche sind in diesen dunklen Wochen höher als sonst. Zwischen Oktober und November nimmt die Zahl der Haus- und Wohnungseinbrüche laut dem Gesamtverband der Versicherer im Schnitt um etwa 40 Prozent zu. Auch in Marktoberdorf? Hierzulande sind es über das ganze Jahr verteilt nur sehr wenige Fälle, sagt der örtliche Polizeichef Frank von der Wehd. Oftmals bleibt die Zahl unter dem zweistelligen Bereich.

    „Wir sind hier kein Hotspot“, sagt er. Grund dafür ist unter anderem die Lage im ländlichen Raum. Der Nachbar passt hier auf den Nachbarn auf, der Buschfunk funktioniert. Nicht so, wie in einer Großstadt. „Fremde fallen hier auf.“ Und genau das möchte der typische Einbrecher nicht. Er will unbemerkt bleiben. Hausbesitzer können aber auch selbst Maßnahmen ergreifen, um ihr Hab und Gut zu schützen. Wie? Das erklärt der Marktoberdorder Polizeichef.

    Einbrecher im Winter: Oftmals spähen sie im Voraus aus

    Oftmals geht einem Einbruch laut von der Wehd ein Ausspähen voraus. Eine Masche dabei ist auch, sich als Mitarbeiter einer Hilfsorganisation auszugeben und Spenden zu sammeln. Aber wer kritisch und aufmerksam ist, könne schon viel verhindern. Von der Wehd empfiehlt, die Sammler darum zu bitten, sich auszuweisen, wenn die Situation einem komisch vorkommt.

    Heutzutage gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten, sein Haus zu schützen. Einfache Mittel, wie Licht mit Bewegungsmelder im Außenbereich anzubringen, seien schon wirksam. Es müsse nicht jeder Kameras verbauen und Scheiben aus Panzerglas haben, sagt der Polizeichef. Das könne auch einen negativen Effekt erzielen. So könnte auch der Eindruck entstehen, dass es viel zu holen gibt.

    Einbruchgefahr durch Social Media? Polizeichef rät zur Vorsicht

    Bilder vom Urlaub im Internet zu posten: Davon rät von der Wehd auch eher ab. Denn mit der Öffentlichkeit zu teilen, dass gerade niemand zu Hause ist, ist keine gute Idee. Auch wer alle Rollladen herunterlässt, zeigt ganz offen: Keiner ist da. „Wir müssen kritisch sein, was wir preisgeben“, sagt von der Wehd. „Man kann nicht alles verhindern, aber man kann viel verhindern.“

    Und was, wenn trotz Sicherheitsvorkehrungen ein Einbruch stattfindet? Selbst auf die Täter zuzugehen, kann schnell gefährlich werden. Wer Glück hat, vertreibt den Einbrecher, wer Pech hat, dem droht schlimmstenfalls Gewalt. Die meisten Einbrecher wollen zwar den direkten Kontakt vermeiden und unentdeckt bleiben. Es gibt aber auch Menschen, denen das egal ist. „Dann ist das nicht nur Einbrechen, sondern auch Rauben“, sagt von der Wehd. Wer fremde Menschen in seinem Haus wahrnimmt, sollte sich laut dem Polizeichef ruhig verhalten, schnellstmöglich Hilfe holen und die Polizei informieren.

    Einbrüche in Marktoberdorf: Meist bekommen Opfer das Diebesgut nicht wieder

    Meistens gelingt es jedoch nicht, die Täter auf frischer Tat zu ertappen. Dann geht die Polizei der Sache nach. Durch Spurensuche nach Haaren oder Fingerabdrücken zum Beispiel. Finden die Beamtinnen und Beamten diese auch bei anderen Einbrüchen, können sie nachverfolgen, wo der Täter überall war. Doch selbst, wenn der Einbrecher geschnappt wird: Das Diebesgut bekommen die Opfer meist nicht wieder. Im ganzen Allgäu lag die Aufklärungsquote der Einbrüche im vergangenen Jahr bei 30 Prozent.

    Doch neben dem Verlust von Gegenständen darf man laut von der Wehd auch nicht vernachlässigen, wie schlimm es ist, wenn jemand Fremdes in die Privatsphäre einbricht. Das kann für Betroffenen eine psychische Belastung sein.

    Tipps, um sich vor Einbrüchen zu schützen

    • Laut der bayerischen Polizei ist es ratsam, immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren zu schließen. Gekippte Fenster sind offene Fenster.
    • Wem auffällige, unbekannte Fahrzeuge auffallen, sollte sich das Kennzeichen notieren. Zudem empfiehlt die Polizei, unbekannte Personen gezielt anzusprechen, wen oder was sie suchen, wenn sie sich auffällig für ein Haus interessieren.
    • Wenn möglich, sollte man die Rollläden untertags geöffnet lassen und in der Dämmerung Zeitschaltuhren nutzen, die Lampen im Hausinneren steuern.
    • Schlüssel sollten niemals draußen aufbewahrt werden. Einbrecher finden jedes Versteck.
    • Zudem rät die Polizei, beim Verlassen die Türe immer zweimal abzusperren, anstatt sie nur ins Schloss zu ziehen.

    Wer sich individuell beraten lassen möchte, wie er sein Haus oder seine Wohnung bestmöglich schützt, kann sich auch an das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten unter der Nummer 0831/9909-0 wenden.

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