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Igel im Herbst und Winter: Igel mögen es luftdurchlässig und robust

Winterquartiere für Igel

Igel im Herbst: Wie ihnen ein Haus helfen kann und warum Laubbläser schädlich sind

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    Ein Igelhaus muss eine bestimmte Größe haben, und sollte am besten an einem trockenen, geschützten Platz im Garten aufgestellt werden. Laub und Reisig schützen die Behausung von außen.
    Ein Igelhaus muss eine bestimmte Größe haben, und sollte am besten an einem trockenen, geschützten Platz im Garten aufgestellt werden. Laub und Reisig schützen die Behausung von außen. Foto: Bund Naturschutz

    Jedes Jahr im Herbst suchen Igel nach Plätzen für den Winterschlaf. Gerne nutzen sie dafür Laub- und Reisighaufen, geschützte Erdmulden, Komposthaufen, dichte Hecken oder Igelhäuser. „In naturnahen Gärten fühlen sie sich besonders wohl, da sie dort Nahrung und Verstecke finden“, erklärt Josef Kreuzer, Vorsitzender der Kreisgruppe Ostallgäu-Kaufbeuren des Bunds Naturschutz (BN). Wer nur einen kleinen Garten hat, könne ein Igelhaus aufstellen.

    Igelhäuser dürfen nicht zu klein sein

    Aber Achtung: „Manche Händler verkaufen winzige Igelhäuser, die werden in der Regel nicht angenommen“, sagt Kreuzer. „Igelhäuser müssen robust gebaut aber luftdurchlässig sein. Der Innenraum muss mindestens das Volumen einer großen Schuhschachtel haben, damit der Igel Platz hat, sich selbst in trockenes Nistmaterial einzuwickeln. Außerdem mögen viele Igel keinen Boden. Ohne Boden trocknet der Innenraum besser.“ Der BN hat einen Do-It-Yourself-Bauplan für ein Igelhaus auf seiner Webseite.

    Igel mögen einen Boden aus Sand und Kies

    Der beste Platz für das Häuschen ist eine ruhige, schattige und trockene Gartenecke zum Beispiel unter Hecken oder Bäumen. „Man kann den Oberboden mit einem Spaten abheben und den Bodenunterschied mit einem Sand-Kiesgemisch als Drainage auffüllen. Das mögen Igel gerne“, erklärt Kreuzer. Gefüllt wird der Innenraum bis oben hin locker mit trockenem Laub. Das schimmelt nicht so schnell wie Heu oder Stroh. Von außen wird das Häuschen mit Laub und Reisig geschützt.

    Wer Laub für sein Igelhaus sammelt, sollte das aber nicht mit einem Laubbläser oder -sauger tun. Durch den Schallpegel von bis zu 110 Dezibel – das ist ungefähr so laut wie ein Presslufthammer – werden laut BN vor allem die Nachbarn belästigt und die Gesundheit der Benutzer geschädigt. Denn schon ab 85 Dezibel kann es bei Dauerbelastungen zu Hörschäden kommen.

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    „Auch die Bodenbiologie wird durch Laubsauger beeinträchtigt. Die Geräte saugen Kleintiere mit auf und töten sie. Außerdem zerstören sie Pflanzensamen“, erklärt Martina Wischhöfer, Zweite Vorsitzende der BN-Ortsgruppe Kaufbeuren. „Da die Blätter nicht mehr auf dem Boden verrotten, wird die Humus- und Nährstoffbildung behindert. Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum und der Boden verliert die schützenden Deckschicht.“

    Laub für die Igel zusammenrechen

    Wischhöfer empfiehlt, das Laub zusammenzurechen und auf Beete und unter Gehölze zu verteilen, wo es im Winter verrottet, Boden und Kleintieren als Schutz dient und im Frühjahr als Dünger in den Boden eingearbeitet werden kann. Oder man macht Laubhaufen daraus. Das freue den Igel ebenso wie Schmetterlingslarven, Glühwürmchen, Marienkäfer, Molche und Falter, die dort Unterschlupf finden.

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