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Marktoberdorf, Flüchtlinge: Immer mehr Geflüchtete im Landkreis Ostallgäu

Immer mehr Geflüchtete

An diesen Orten bringt der Landkreis Ostallgäu weitere Geflüchtete unter

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    Außer dem Tagungshaus Eschers ist auch die Turnhalle der Berufsschule in Marktoberdorf mit Flüchtlingen belegt. Das Ende ist damit aber noch nicht erreicht.
    Außer dem Tagungshaus Eschers ist auch die Turnhalle der Berufsschule in Marktoberdorf mit Flüchtlingen belegt. Das Ende ist damit aber noch nicht erreicht. Foto: Robert Michael, dpa (Symbolbild)

    „Das kann so nicht weitergehen“, hatte die Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker vor Wochen geklagt. Der Landkreis habe die Quote bei der Aufnahme von Flüchtlingen bereits übererfüllt. Trotzdem werden immer weitere Flüchtlinge zugewiesen. Das hat Folgen.

    Zwei neue Unterkünfte für Geflüchtete: Eschers und Turnhalle

    Unter dem Druck der nach wie vor anhaltenden Zuweisungen von rund 40 Flüchtlingen pro Woche – von Juli bis Oktober waren es rund 26 – muss das Landratsamt neue Unterkünfte für Geflüchtete bereitstellen. 23 Flüchtlinge aus der Ukraine wurden im Tagungshaus Eschers des Landkreises untergebracht. Eigentlich nutzen den frei stehenden Bauernhof zwischen Untrasried und Obergünzburg seit Jahren Jugendgruppen, Vereine, Verbände und Schulklassen.

    Ende Oktober hatte der Landkreis angedacht, Turnhallen zu belegen. Dass er nun auf diese Möglichkeit zurückgreifen muss, kommt schneller als erwartet. So wurde die kreiseigene Berufsschul-Turnhalle in Marktoberdorf mit 32 Asylbewerbern belegt. Vorbereitet als Unterkunft wurde die Turnhalle mit Unterstützung des Bayerischen Roten Kreuzes. In Kürze werden nach Mitteilung des Landratsamts für die Bewohner Sanitär- und Küchencontainer zur Verfügung stehen. Außerdem sollen ein Betreuungsdienst und ein Sicherheitsdienst vor Ort sein.

    So begründet das Landratsamt Ostallgäu die Unterbringung

    Wie lange die Belegung der Turnhalle andauern wird, sei derzeit nicht abzusehen, heißt es weiter. „Wegen der ansonsten drohenden Obdachlosigkeit der Flüchtlinge sieht die Kreisverwaltung aktuell keine Alternativen zu den Notunterbringungen.“ Damit ist das Ende der Vorkehrungen noch längst nicht erreicht. Im Gegenteil.

    Aufgrund der weiterhin hohen Zuweisungszahlen durch die Regierung von Schwaben müssten voraussichtlich schon in Kürze weitere Notmaßnahmen erfolgen: „Dazu gehören neben der Errichtung weiterer Containeranlagen auch die Belegung weiterer Turnhallen.“

    Deshalb ist Landrätin Zinnecker frustriert

    Die Einrichtung der Notunterkünfte sei auch nötig, weil dem Landratsamt von den Gemeinden – trotz mehrfacher Appelle – in den vergangenen Monaten keine Gebäude oder Flächen zur Unterbringung von Flüchtlingen gemeldet worden seien, berichtet die Behörde. Dabei hatte sich die Landrätin erst vor wenigen Wochen noch einmal mit einem flammenden Appell an die Kommunen gewandt. „Ich würde mir wünschen, dass sich wirklich alle Kommunen engagieren – insbesondere bei der Bereitstellung von Wohnraum. Helfen ist anstrengend, aber gerade jetzt nötiger denn je“, sagte sie. Offenbar verhallte ihr Ruf.

    So viele Geflüchtete leben derzeit im Ostallgäu

    Allein seit Juli sind dem Ostallgäu 400 Geflüchtete zugewiesen worden. Deren Gesamtzahl geht stramm auf die 3000 zu. Deshalb sucht der Landkreis weiterhin freien Wohnraum. Das Ausländeramt ist unter der E-Mail-Adresse asyl@lra-oal.bayern.de zu erreichen.

    (Lesen Sie auch: Landratsamt Ostallgäu schlägt Alarm: Unterkünfte "zu mehr als 100 Prozent belegt")

    (Lesen Sie auch: Die Polizei in Marktoberdorf erhält zum ersten Mal eine Chefin)

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