Seit zwei Jahren arbeitet Birgit Martin als Quartiersmanagerin für Senioreninnen und Senioren in Aitrang und Ruderatshofen. Im Gemeinderat Aitrang präsentierte sie den Rätinnen und Räten mit viel Herzblut eine Zwischenbilanz des auf vier Jahren ausgelegten Projekts, das vom Freistaat unterstützt wird. Dabei bat sie auch um Rückmeldungen, um ihr Angebot weiter verbessern können.
Das sind die Aufgaben einer Quartiermanagerin
Zuvor hatte Bürgermeister Michael Hailand daran erinnert, dass das Quartiermanagement für Senioren in Aitrang und Ruderatshofen seit Oktober 2020 besteht. In der Zwischenzeit habe sich viel getan: Die Nachbarschaftshilfe AllerHand Aitrang-Ruderatshofen sei gegründet und neue Angebote für Senioren geschaffen worden. Auch stehen ihnen und ihren Angehörigen Beratungen zu verschiedenen Themen zur Verfügung. Der jährlich an das Sozialministerium zu liefernde Sachstandsbericht liege auch den Rätinnen und Räten vor.
In ihrem Bericht schnitt Birgit Martin dann vor allem die drei Hauptpunkte ihrer Tätigkeit an: die Pflege und Unterstützung der Seniorinnen und Senioren, Beratung und Ansprechpartner sowie Netzwerkarbeit. Auch das Thema Wohnen und Grundversorgung sei ein wichtiger Punkt im Quartiermanagement, sagte Birgit Martin.
Aitrang: Ein kleiner Kreis aus Nachbarschaftshelfern habe sich bereits gebildet - Helfende Hände sind willkommen
Etwas zäh angelaufen sei in Aitrang das Thema Nachbarschaftshilfe. Diese laufe beispielsweise in Bidingen und Biessenhofen bereits umfassender. Auch hier bat Quartiersmanagerin Birgit Martin um Rückmeldungen von Nutzerninnen und Nutzern sowie von Helfenden, wie das Angebot noch besser bekannt gemacht werden könnte.
Inzwischen habe sich bereits ein kleiner Stamm von Helfenden gebildet. Sie haben 2022 fast 500 Helferstunden geleistet und sind über 2000 Kilometer für Arztbesuche, Einkaufsfahrten und ähnlichem gefahren, berichtete die Quartiersmanagerin.
Es wäre schön, wenn sich weitere Personen für den Helferkreis melden würden – auch wenn sie nur immer wieder einige Stunden einspringen könnten, sagte Martin.
Einige der Angebote, die teilweise in Ruderatshofen stattgefunden hätten, seien von den Bürgerinnen und Bürgern in Aitrang nur zurückhaltend angenommen worden. Dagegen werden die angebotenen Beratungsmöglichkeiten in der Gemeinde bereits sehr gut genutzt.
Bürger plädiert für die Einrichtung eines Tempolimits für Neuenried
Das nächste Treffen des für alle offenen Arbeitskreises „älter werden“ finde am 24. Januar das nächste Mal statt. 2023 soll auch ein Arbeitskreis „Wohnen und Umfeld“ angepackt werden. Als wichtig stellte Martin auch die Netzwerkarbeit dar. Die Quartiermanagements und Nachbarschaftshilfen seien durch das Landratsamt Ostallgäu sehr gut miteinander vernetzt. Erfahrungen würden untereinander ausgetauscht. Das sei recht hilfreich.
Aus dem Gemeinderat wurde mitgeteilt, dass die wenigen Rückmeldungen, die bei den Räten eingegangen sind, durchweg positiv seien. Ein Betroffener hob die geleistete, gute Arbeit hervor. Bürgermeister Michael Hailand hält das Angebot auch über die vierjährige Projektzeit hinaus für notwendig. Diese Ansicht teilte der Gemeinderat allseits.
Zur Diskussion stand anschließend im Gremium noch der Antrag eines Neuenrieder Bürgers zur Einrichtung eines Tempolimits für den ganzen Ortsteil. Der Bürger plädierte dafür, dass künftig in ganz Neuenried Tempo 30 gelte. Wie der Aitranger Bürgermeister Michael Hailand mitteilte, ergab eine verdeckte Geschwindigkeitsmessung an der Ortseinfahrt von Süden her an vier Tagen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 46 Kilometer pro Stunde.
Das Kameradschaftsgeld für die Feuerwehren Aitrang wurde erhöht
Das von Anwohnern eingeholte Stimmungsbild habe sowohl Zustimmungen wie auch Ablehnungen einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde ergeben. Auch die in der Sitzung anwesenden Neuenrieder Bürger waren nicht für eine solche Begrenzung. Die vorhandenen Straßenkurven ließen bereits jetzt keine höhere Geschwindigkeit zu, war deren Meinung. Mit 3 zu 11 Stimmen wurde der Antrag daraufhin schließlich vom Gremium abgelehnt.
Dagegen wurde der Antrag von Gemeinderat Wolfgang Holderried, das Kameradschaftsgeld für die Feuerwehren in der Gemeinde Aitrang zu erhöhen, einstimmig vom Gremium angenommen. Es wurde von bisher 13 Euro auf künftig 25 Euro pro aktivem Feuerwehrmann oder aktiver Feuerwehrfrau erhöht.
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