Die Rückreise des Jugendblasorchesters Marktoberdorf (JBO) entwickelt sich zur Geduldsprobe: Am Mittwochabend ist der Rückflug kurzfristig erneut gestrichen worden. Die 54 Allgäuer Musikerinnen und Musiker, die seit Dienstag in Kuala Lumpur festsitzen, wollten ursprünglich um 23 Uhr (Ortszeit) eine Maschine nach Doha nehmen.
Das JBO hatte sich bereits auf den Weg zum Flughafen gemacht. In letzter Minute wurde klar: Aus dem Flug wird nichts. „Wir sitzen nun am Flughafen“, berichtete Dirigent Thomas Wieser am Mittwochabend übers Telefon.
Marktoberdorfer Orchester sitzt wegen Nahost-Krieg in Malaysia fest
Wie berichtet, hatte das JBO am Montag nach seiner zweiwöchigen Konzertreise eigentlich die Rückreise antreten sollen. Ein Teil des Orchesters kam wie geplant in Marktoberdorf an. Für die andere Gruppe kam jedoch alles anders: Nach iranischen Angriffen auf US-Stützpunkte in Katar wurde der Luftraum gesperrt. Das Flugzeug mit den Allgäuer Musikern musste umdrehen und landete wieder in Kuala Lumpur. Zunächst war unklar, wie es weitergehen sollte.
Dass so kurzfristig ein Hotel für alle 54 Reisenden gefunden werden konnte, sei ein „echter Glücksgriff“ gewesen. Im Hotel versuchte das Orchester, das Beste aus der Situation zu machen – musiziert wurde natürlich trotzdem, wenn auch ohne Instrumente.

Stimmung bei den Marktoberdorfern ist ruhig
Der Vorstand rund um Hubert Jörg und Dirigent Wieser setzte alles daran, einen Rückflug zu organisieren. Keine einfache Aufgabe mit 54 Personen, wie Wieser berichtet. Mit den entsprechenden Airlines mussten die Kosten für Übernachtungen, Flüge und Transfers geklärt werden. Zwei Stunden lang diskutierten die Marktoberdorfer am Mittwochabend am Schalter – doch es war nichts zu machen. Aufgrund von Doppelbuchungen musste das JBO erneut in Kuala Lumpur bleiben.
„Natürlich war der eine oder andere kurzzeitig etwas geknickt“, sagt Wieser. Viele hatten sich schon sehr auf zu Hause gefreut. „Doch die Stimmung ist nach wie vor bombastisch – anders kann man es nicht beschreiben.“ Der Plan sei nun, am Donnerstagmorgen den nächsten Flug zu nehmen. „Wir verbringen die Nacht wohl am Flughafen.“ Die Jugendlichen hätten sich längst mit der Situation arrangiert, erzählt der Dirigent. „Wir sitzen hier am internationalen Flughafen und spielen Schafkopf.“
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