Die Ostallgäuer Polizei ermittelt gegen sechs Jugendliche aus dem Ostallgäu. In einer klasseninternen WhatsApp-Gruppe sollen sie Nacktfotos einer Mitschülerin geteilt haben. Die Bilder hätten sich an der Schule des Mädchens "verbreitet wie ein Lauffeuer", teilt die Polizei mit.
Nacktbilder im Netz? Schwere psychische Schäden bei Opfern
Laut Polizei haben die Beamten immer häufiger mit ähnlichen Fällen zu tun. Die Konsequenzen und das Leid der Opfer sei unbeschreiblich. Eine Verbreitung von Nacktfotos im Netz könne schwere psychische Schäden auslösen - in der Vergangenheit hätten sich junge Menschen deshalb sogar das Leben genommen. Immer wieder werden Jugendliche im Allgäu Opfer von psychischen Attacken auf WhatsApp. Im Mai erhielt ein 13-jähriges Mädchen aus dem Unterallgäu sogar Morddrohungen über den Messenger-Dienst.
Was passiert nun mit den Verdächtigen?
Zunächst wurden die Smartphones der Verdächtigen beschlagnahmt, teilt die Polizei mit. Strafrechtlich sei das Teilen von Nacktfotos kein Kavaliersdelikt. Die Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs, Verbreitung von Pornographie in unterschiedlichsten Varianten, Verstöße gegen das Kunsturheberrechtsgesetz seien schnell erfüllt.
Eltern in der Pflicht
Die Beamten sehen auch die Eltern in der Pflicht. Zwar gäbe es Präventionsunterricht, die Eltern müssten sich aber mit dem Smartphone und mit der Handhabung auseinandersetzen und ihre Kinder aufklären, schreibt die Polizei. Was können Eltern beim Thema Cybermobbing unternehmen? Wie sollen Sie sich verhalten? Und wie kann man Kinder und Jugendliche auf das Smartphone und Soziale Netzwerke vorbereiten? Tipps für Eltern finden Sie in unserem Artikel: "Gefahr in Kinderhänden: Das Smartphone"
WhatsApp: Große Probleme mit Fake-News
Nicht nur die Verbreitung von Pornographie ist ein Problem für den Messenger-Dienst. Auch gefälschte Nachrichten verbreiten sich millionenfach. Ein Beispiel aus der Region: Das Video einer Lawine, die angeblich im Allgäu abging.